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Gorleben: Druckabfall im Castor-Behälter

Archivmeldung vom 03.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Nach Informationen von Atomkraftgegnern gab es in dem weiter defekten Castor-Behälter im Zwischenlager Gorleben entgegen der Darstellung der GNS einen Druckabfall. Eine mögliche Erklärung dafür wäre, dass einer der beiden Deckel undicht ist.

Der am 15.12.2005 in der offenen Zwischenlagerhalle abgestellte Behälter vom Typ „CASTOR 20/28 CG“ hatte ursprünglich zwischen den beiden Deckeln einen Überdruck von 6.000 Hektopascal. Bei Messungen in den letzten Tagen konnte jedoch nur noch ein Druck von 5.800 Hektopascal festgestellt werden. „Ein Teil des zwischen die Deckel gefüllten Helium-Gases könnte also entwichen sein, wobei unklar ist, ob durch den inneren oder den äußeren Deckel“, erläuterte Jochen Stay, Sprecher der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt. „Wäre der innere Deckel undicht, könnten radioaktive Gase aus dem Inneren des Castor-Behälters in den Raum zwischen den beiden Deckeln eindringen. Bei Wartungsarbeiten am äußeren Deckel könnte es dann zu Freisetzungen kommen.“

Der Sprecher der Betreiberfirma Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), Jürgen Auer, hatte am Montag gegenüber der Lüchower Elbe-Jeetzel-Zeitung gesagt: „Der Druck zwischen den beiden Deckeln, den der Schalter überwacht, ist praktisch gleich geblieben.“ Dazu Jochen Stay: „Mit dem Wörtchen ‚praktisch’ versucht Auer die Öffentlichkeit zu täuschen. Er weiß selbst, dass es zu einem Druckabfall gekommen ist, macht es aber nicht transparent.“

Die Atomkraftgegner weisen darauf hin, dass die Aufbewahrung in Gorleben gerade erst begonnen hat: „Wenn schon nach vier Jahren 3 Prozent Druckabfall festgestellt werden, mit wie viel muss dann in den vorgesehenen 40 Jahren Lagerung gerechnet werden?“

Der aktuelle Störfall ist nicht der Erste seiner Art. Bereits im März war es zum Ausfall eines Druckschalters gekommen, mit dem überwacht werden soll, ob die Castor-Deckel dicht halten. Das niedersächsische Umweltministerium hatte am Montag im Umweltausschuss in Hannover eingeräumt, dass in Fachkreisen schon länger darüber gestritten wird, ob das Versagen der Dichtigkeitsüberwachung ein systembedingter Fehler ist.

„Am Ende könnte es notwendig werden, alle 91 in Gorleben abgestellten Castor-Behälter schon wenige Jahre nach der Anlieferung zu reparieren. Dies würde zu einer zusätzlichen Strahlenbelastung für die Mitarbeiter des Atommüll-Lagers führen“, erklärte Stay. „Der Castor ist ja nicht erst dann eine Gefahr, wenn er undicht wird. Auch im geschlossenen Zustand dringt durch die Wände des Behälters gefährliche Gamma- und Neutronenstrahlung in hohen Dosen.“ 

Quelle: .ausgestrahlt

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