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Rote Liste 2009: Feldhamster und Co verschwinden aus Deutschland

Archivmeldung vom 06.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der Seeadler - trotz steigender Bestandszahlen immernoch bedroht. Bild: Dr. Peter Wernicke / WWF
Der Seeadler - trotz steigender Bestandszahlen immernoch bedroht. Bild: Dr. Peter Wernicke / WWF

Nach der Veröffentlichung der Roten Liste 2009 für Deutschland, die das Bundesamt für Naturschutz am 6. Oktober in Berlin vorgelegt hat, bezeichnete die Umweltschutzorganisation WWF die Lage der heimischen Wirbeltiere in einer ersten Stellungnahme als „weiterhin dramatisch“.

So finden sich 43 Prozent der untersuchten 478 Wirbeltierarten in einer Gefährdungskategorie wieder. Anhaltend starke Bestandsrückgänge verzeichnen etwa Feldhamster, Großtrappe, Wendehals und Kiebitz. Aber auch Wolf, Biber, Fischotter oder Seeadler sind weiterhin in einem kritischen Zustand - und das trotz steigender Bestandszahlen. Insgesamt 22 Wirbeltierarten verschwanden allein im Laufe des vergangenen Jahrhunderts aus Deutschland, darunter die Bayerische Kleinwühlmaus und der Atlantische Stör. Nach WWF-Einschätzung wird die Bundesrepublik damit das EU-Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 zu stoppen, deutlich verfehlen.

Die Ausweitung von Wildnisflächen, die Schaffung von Wildtierkorridoren und der Schutz von unzerschnittenen Naturräumen müssten, so der WWF, von der neuen Bundesregierung daher höchste Priorität erhalten. „Seit 2007 liegt ein Bundesaktionsplan zur Sicherung der biologischen Vielfalt Deutschlands in der Schublade, doch von den darin formulierten Zielen ist bisher nur ein Bruchteil erreicht worden“, kritisiert die WWF-Artenschutzexpertin Izabela Skawinska-Luther. „Nur wenn wir den Lebensraumverlust stoppen können, haben Feldhamster und Co in Deutschland eine langfristige Überlebenschance.“ Auch die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels auf die deutschen Ökosysteme stellten eine in ihrem Umfang noch nicht endgültig abzuschätzende Bedrohung für die heimische Fauna und Flora dar. Daher seien ambitionierte Klimaziele bei den anstehenden Verhandlungen zu einem neuen UN-Klimaschutzabkommen zugleich ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz in Deutschland.

Als bedeutendes, positives Signal und als Beweis für die Effektivität von dezidierten Naturschutzmaßnahmen bewertet der WWF hingegen die deutlichen Bestandeserholungen bei Fischotter, Wolf, Seeadler und Biber. „Diese Tierarten finden in Deutschland inzwischen wieder genügend Lebensräume. Doch ihre Zukunft hängt hierzulande maßgeblich vom konsequenten Schutz der heutigen Bestände und einer breiten Akzeptanz der Bevölkerung ab“, erklärt Izabela Skawinska-Luther. So ist etwa der Wolf, trotz steigender Bestandszahlen, weiterhin in der höchsten Bedrohungskategorie „Vom Aussterben bedroht“ gelistet. Vor allem die Wilderei und die Verluste bei Straßenüberquerungen werden ihm zum Verhängnis.

Quelle: WWF

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