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NABU warnt zum Internationalen Tag des Tiges vor dem Aussterben des Sumatra-Tigers

Archivmeldung vom 29.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sumatra-Tiger Bild: Thomas Herzog
Sumatra-Tiger Bild: Thomas Herzog

Anlässlich des Internationalen Tiger-Tags (29. Juli) warnt der NABU vor dem Aussterben einer der seltensten Tiger-Unterarten: des Sumatra-Tigers. Nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN gab es in den 1970er Jahren noch etwa 1000 wildlebende Sumatra-Tiger. Gesicherte aktuelle Bestandszahlen gibt es nicht, Expertenschätzungen liegen allerdings bei nur noch 400 erwachsenen Tieren - mit abnehmender Tendenz. Wie für alle Tiger-Unterarten sind Wilderei, die Dezimierung von Beutetieren und Lebensraumverlust die größten Bedrohungen. Bis heute werden Indonesiens Wälder für Palmöl-Plantagen gerodet. Inzwischen wurden die meisten Tiefland-Regenwälder vernichtet und mit ihnen auch die dort lebenden Tiger. Außerdem bedroht die Nachfrage nach Tiger-Produkten für die traditionelle asiatische Medizin die letzten Tiger Sumatras.

Laut IUCN wurden allein zwischen den Jahren 1998 und 2002 jährlich mindestens 51 Tiere getötet, drei Viertel von ihnen für den Handel. "Auch heute sieht die Situation nicht besser aus", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. "Ein Fünftel aller in den vergangenen drei Jahren weltweit beschlagnahmten illegal gehandelten Tiger wurde in Indonesien konfisziert. Bis heute gibt es offenbar innerhalb Indonesiens einen Schwarzmarkt für Tigerklauen und -zähne. Knochen und Häute landen vor allem auf dem Exportmarkt." Bestandteile der Großkatze werden für die traditionelle asiatische Medizin beispielsweise zu "Tiger-Wein" oder "Tigerknochen-Leim" verarbeitet.

Im Harapan-Regenwald auf der indonesischen Insel Sumatra unterstützt der NABU ein Wald- und Tigerschutz-Projekt, dass im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gefördert wird. Die gute Nachricht zuerst: In dem etwa 100.000 Hektar großen Gebiet gibt es noch ausreichend Beutetiere, vor allem Wildschweine, so dass es den Tigern in Harapan gut geht. Jedoch finden die Naturschützer vor Ort immer wieder Fallen von Wilderern im Harapan-Regenwald. "Wir nehmen die Vorfälle ernst und werden nicht zulassen, dass Wilderei in dem Gebiet um sich greift", sagte NABU-Projektreferentin Katjuscha Dörfel. "Unsere Kollegen vor Ort zerstören deshalb Fallen, die sie finden, und beobachten die Tiger-Population in Harapan genau, unter anderem mit Hilfe von Kamerafallen."

Der Tiger-Handel ist durch das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES verboten. Doch manche Fälle von Tiger-Wilderei werden bis heute nicht geahndet. So sind in Indonesien lediglich zwei Unterarten des Tigers gesetzlich geschützt: der Sumatra-Tiger und der Java-Tiger, der bereits als ausgestorben gilt. Strafvollzugsbehörden müssen also stets genau beweisen, dass beschlagnahmte Tiere zu einer dieser Unterarten zählen, bevor es zu einer Anklage kommen kann. Dies kann jedoch nicht immer beweiskräftig nachgewiesen werden. "Indonesien muss die Gesetzgebung so schnell wie möglich anpassen, um sicherzustellen, dass alle Unterarten des Tigers umfassend geschützt und Wilderei sowie illegaler Handel strafrechtlich verfolgt werden", sagte NABU-Artenschutzexperte Tom Kirschey. "Dies gilt auch für andere Staaten. Weltweit gibt es nur noch etwa 3000 bis 5000 wild lebende Tiger. Daher müssen alle Verbreitungsstaaten die größtmöglichen Anstrengungen unternehmen, um Wilderei und internationalen Handel mit Tiger-Produkten zu stoppen."

Derweil kommt auf die Tiger im Harapan-Regenwald eine weitere Bedrohung zu. Zurzeit wird eine Straße für die Kohleförderung geplant, die das Gebiet zweiteilen und damit auch den Lebensraum der Tiger zerstören würde: 800 LKW pro Tag könnten künftig über eine 15 Meter breite Straße rollen. Der NABU bemüht sich nun gemeinsam mit den Partnern vor Ort, die Regierung von den Straßenbauplänen abzubringen.

Quelle: NABU (ots)

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