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Bauern wollen schärfere Düngeregeln im Zweifelsfall vor Gericht stoppen

Archivmeldung vom 01.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ausbringung von Mineraldünger (z. B. Kalkammonsalpeter, ein Stickstoffdünger)
Ausbringung von Mineraldünger (z. B. Kalkammonsalpeter, ein Stickstoffdünger)

Foto: Amazone GmbH & Co. KG
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Landwirte in Deutschland überlegen, die beschlossene Verschärfung der Düngeverordnung auf gerichtlichem Wege zu stoppen. Bauernpräsident Joachim Rukwied kündigte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" an: "Wir werden prüfen, ob der Klageweg Aussicht auf Erfolg hat." Die geplanten Maßnahmen basierten "auf nicht fachgerechten Vorgaben. Das ist für mich schlichtweg ein Unding."

Einzelne Maßnahmen wie die pauschale Reduktion der Düngung in einigen Regionen um 20 Prozent seien "fachlicher Unsinn". Am vergangenen Freitag hatte der Bundesrat die Verschärfung der Düngeverordnung beschlossen. Die Maßnahmen sollen dem Schutz des Grundwassers vor Nitrateinträgen dienen. Der Stoff gelingt unter anderem beim Düngen mit Gülle oder Gärresten in die Umwelt. Rukwied sagte der "NOZ", es greife zu kurz, nur die Landwirte für eine Nitratbelastung verantwortlich zu machen. "Alle Nitrat-Messstellen in Deutschland müssen auf ihre Validität überprüft werden. Und auch andere Faktoren müssen betrachtet werden. Wie dicht sind Abwasserleitungen? Das muss überprüft werden."

Angesichts von Lieferboykott-Aufrufen einzelner Landwirte als Reaktion auf die kommende Verschärfung sagte Rukwied: "Die Frustration ist riesig. Ich kann den Ärger verstehen." Die Bauern würden ihrem gesellschaftlichen Auftrag aber gerecht werden und die Gesellschaft weiter mit Lebensmitteln versorgen. Er warnte allerdings: "Wenn die Politik diesen Weg weitergeht, wird die familiengetragene Landwirtschaft in Deutschland nach und nach verschwinden."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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