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Deutsche Umwelthilfe: Netzentwicklungsplan offenbart Baustellen der Energiewende

Archivmeldung vom 04.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Für die Umsetzung der Energiewende ist ein weiterer Ausbau der Stromnetze notwendig. Dies geht aus dem am heutigen Montag veröffentlichten Entwurf des Netzentwicklungsplans der vier Übertragungsnetzbetreiber hervor. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt, dass damit nun Klarheit über den erforderlichen Umbau der Stromnetze auch nach einem Kohleausstieg besteht.

Basis für den neuen Netzentwicklungsplan ist die Erreichung des Ziels von 65 Prozent erneuerbare Energien in 2030 und ein deutlicher Rückgang der Kohleverstromung, der in etwa den Empfehlungen der Kohlekommission entspricht.

Dazu erklärt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Der Netzentwicklungsplan beschreibt, wie das Stromnetz für die Erreichung der Klimaziele 2030 ausgebaut werden muss. Bundesregierung, Länder und Übertragungsnetzbetreiber müssen jetzt alle Kräfte bündeln, um den Netzausbau zu beschleunigen. Nachdem nun die Empfehlungen für den Kohleausstieg und den Netzausbau auf dem Tisch liegen, brauchen wir jetzt einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und eine deutliche Erhöhung der Energieeffizienz. Ausstieg aus der Kohle, Ausbau erneuerbarer Energien, Erweiterung der Netze und Effizienz - das muss alles Hand in Hand gehen."

Um das Minimalziel von 65 Prozent erneuerbarer Energien in 2030 zu erreichen, fordert die DUH eine Neuausrichtung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes mit einem verbindlichen Fahrplan für den Ausbau. Ein solcher Fahrplan muss jahresscharfe Zubauziele für erneuerbare Energien enthalten. Der Gesamtdeckel für den Ausbau von 52 Gigawatt (GW) für Photovoltaik muss abgeschafft werden. Kommunen müssen vom Ausbau von Windenergieanlagen direkt profitieren.

Beim Umbau des Stromnetzes müssen innovative Technologien, mit denen der Netzausbau begrenzt werden kann, Vorrang erhalten. Es darf keine Leitung zu viel gebaut werden. Das NOVA-Prinzip (Netzoptimierung vor Verstärkung vor Ausbau) muss konsequent umgesetzt werden. Essentiell für alle Teilbereiche der Energiewende ist ein offener Dialog überall da, wo die Energiewende spürbar ist.

Constantin Zerger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz der DUH: "Netzausbau geht nur, wenn offen und transparent mit den Betroffenen gesprochen wird. Die Menschen vor Ort müssen die Notwendigkeit der neuen Leitungen nachvollziehen können. Ihre Anliegen und Belange des Naturschutzes müssen schon früh in die Planung einfließen. Unsere Erfahrung vor Ort zeigt, dass der Ausbau dann auch gelingen kann."

Hintergrund:

Im Entwurf des Netzentwicklungsplans 2030 (Version 2019) beschreiben die vier Übertragungsnetzbetreiber den notwendigen Ausbaubedarf der Stromnetze. Grundlage ist der sogenannte Szenariorahmen, der Energieerzeugung und Verbrauch in verschiedenen Zeithorizonten betrachtet und den Übertragungsnetzbetreibern von der Bundesnetzagentur vorgegeben wird. Der aktuelle Szenariorahmen für das Jahr 2030 rechnet in allen Szenarien mit einem Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030. Außerdem ist in allen Szenarien eine Abschaltung von Kohlekraftwerken unterstellt, die in etwa den Empfehlungen der Kohlekommission entspricht.

Im nächsten Schritt hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, Stellungnahmen zum Entwurf des Netzentwicklungsplans abzugeben. Die Frist für diese Konsultationsphase endet am 4. März 2019, Stellungnahmen können online unter www.netzentwicklungsplan.de abgegeben werden.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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