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IMO beschließt Abkehr vom Schweröl bei Schiffstreibstoffen

Archivmeldung vom 05.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Die Luft- und Ölverschmutzung durch Seeschiffe ist dank der gestern erzielten Beschlüsse bald Geschichte", so Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee nach der abschließenden Verhandlungsrunde des Umweltausschusses der internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) in London.

Nach monatelangen schwierigen und sehr kontroversen Verhandlungen über den Einsatz sauberer Schiffstreibstoffe konnte nun der entscheidende Durchbruch erzielt werden.

"Die Überzeugungsarbeit der deutschen Delegation hat sich ausgezahlt", so Wolfgang Tiefensee.

Deutschland hat sich, unterstützt von Norwegen und Finnland, in der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation erfolgreich für die Umstellung vom schwefel- und rückstandsreichen Schweröl auf saubere Treibstoffe eingesetzt. Mit großer Mehrheit sind die weit über 100 Mitgliedstaaten der IMO heute dem deutschen Vorschlag gefolgt.

Ab 2020 sollen Schiffe nur noch mit schwefelarmen Bunkerölen (Destillaten) fahren dürfen. Auf Nord- und Ostsee gilt dies sogar schon ab 2015. Nord- und Ostsee sind sogenannte Schwefelemissionsüberwachungsgebieten (SECAs), in denen bereits heute hohe Standards für Schweröl gelten.

"Wir werden uns dafür einsetzen, dass auf europäischer Ebene weitere Gebiete folgen", so der Minister.

Bisher lagen die internationalen Grenzwerte für Schwefel in Schiffstreibstoffen weit über den bei Landverkehren geltenden Grenzwerten. Schweröl erzeugt erhebliche Schwefel-, Stickoxid- und Partikelemissionen sowie Meeresverschmutzungen durch Schwerölrückstände.

"Damit wird bald Schluss sein. Die modernen, umweltverträgliche Kraftstoffe belasten die Meere weitaus weniger und steigern die Lebensqualität der Anwohner rund um die Seehäfen. Außerdem wird durch die niedrigeren Grenzwerte die Entwicklung innovativer Technologien und Motoren gefördert ", erklärte Wolfgang Tiefensee.

Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN), die sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, die Meeresverschmutzung durch Schiffe zu verringern. Deutschland ist u.a. Mitglied des IMO- Meeresumweltausschusses (MPEC). Das Bundesverkehrsministerium hatte in diesem Rahmen im Oktober letzten Jahres zu einer Sondersitzung eingeladen, um eine Entscheidung über die Senkung von Schiffsemissionen voranzutreiben.

Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

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