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Hamburg: ROBIN WOOD fordert Sperrung des Hafens für sämtliche Atomtransporte

Archivmeldung vom 08.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Containerhafen bei Nacht
Containerhafen bei Nacht

Foto: Aliosos
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die neue rot-grüne Regierung in Hamburg will darauf hinwirken, dass „relevante“ Hafenunternehmen freiwillig auf den Transport und Umschlag von radioaktiven Stoffen „aus Zwecken oder für Zwecke als Kernbrennstoff“ verzichten. Das sieht der Entwurf des Koalitionsvertrages vor, den die rot-grüne Koalition heute der Öffentlichkeit vorstellte und der den Parteitagen von Grünen und SPD am 12. bzw. 14. April zur Abstimmung vorgelegt werden soll. ROBIN WOOD sieht darin eine Reaktion auf Proteste der Anti-Atombewegung, die seit Jahren dafür streitet, dass der Hamburger Hafen für sämtliche Atomtransporte gesperrt wird. Im Februar dieses Jahres hatten Aktive von ROBIN WOOD und Anti-Atom-Initiativen mit einem Aktionstag in zehn Städten für einen Stopp von Atomtransporten durch die Reederei Hapag-Lloyd demonstriert.

Aus Sicht von ROBIN WOOD bleiben SPD und Grüne mit ihrer Vereinbarung im Koalitionsvertrag weit unter ihren Möglichkeiten. Konsequent wäre es, den Hafen per Gesetz für sämtliche Atomtransporte zu sperren und nicht auf freiwillige Vereinbarungen einzelner Unternehmen zu setzen.

Woche für Woche werden über den Hamburger Hafen gefährliche Atomtransporte abgewickelt. Allein 2014 waren es 129 Kernbrennstoff-Transporte mit angereichertem Uran sowie 94 Transporte mit sogenannten „sonstigen radioaktiven Stoffen“ wie Uranerzkonzentrat und nicht angereichertem Uranhexafluorid. Diese Atomtransporte dienen dem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken und stellen eine unverantwortliche Gefährdung der Bevölkerung dar.

Zu den Profiteuren dieses dreckigen Atomgeschäfts zählen die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und die Reederei Hapag-Lloyd. Bei beiden Unternehmen steht die Stadt als Anteilseigner besonders in der Pflicht.

„Alle Zeichen stehen jetzt im Hamburger Hafen auf Ausstieg aus dem Geschäft mit Atomtransporten. Wir fordern, HHLA und Hapag-Lloyd auf, sämtliche Atomtransporte und den Umschlag dieser Gefahrstoffe zügig und konsequent zu stoppen“, sagt ROBIN WOOD-Energiereferent Philip Bedall. „Alle weiteren Reedereien und Umschlagebetriebe sollten diesem Beispiel folgen.“

Damit der Hamburger Hafen nicht länger Drehscheibe für internationale Atomtransporte bleibt, hat ROBIN WOOD einen Online-Protest an Bürgermeister Olaf Scholz gestartet. Öffentlicher Druck ist weiterhin nötig.

ROBIN WOOD unterstützt gemeinsam mit Anti-Atom-Initiativen die Kampagne „Atomtransporte durch Hamburg stoppen!“. Ziel der Kampagne ist eine Sperrung des Hamburger Hafens für alle Atomtransporte und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.

Quelle: ROBIN WOOD

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