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ZDF-Magazin "WISO": Gefährliches Uran gelangt ins Grundwasser

Archivmeldung vom 16.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Nach Recherchen des ZDF-Magazins "WISO" sind Uranwerte in Düngemitteln bis zu 27 Mal höher als der empfohlene Grenzwert. Zwölf Volldünger für Landwirtschaft und Garten hat "WISO" untersucht und festgestellt: Nur zwei weisen kaum Uran auf, bei allen anderen wird der empfohlene Grenzwert des Umweltbundesamtes von 50 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz um ein Vielfaches überschritten.

Das zeigt das ZDF-Verbrauchermagazin am Montag, 19. März 2012, 19.25 Uhr. Beim Gartenvolldünger "blau, Gute Wahl" von Dehner war die Urankonzentration bei 1388 mg/kg Trockensubstanz, das ist 27 Mal höher. Das Bundesumweltamt empfiehlt, Dünger mit solch hohen Werten nicht in den Verkauf zu bringen.

Da es bislang keine gesetzlichen Grenzwerte gibt, gelangen pro Jahr weit über 100 Tonnen Uran auf deutsche Böden. Denn das Schwermetall ist ein natürlicher Begleiter von Phosphat in Düngern. "Das Problem ist dabei weniger die Anreicherung in den Pflanzen, sondern die Mobilität des Urans im Boden. Denn Uran kann sich dabei in die tieferen Bodenschichten und auch ins Grundwasser verlagern", erklärt Dr. Geerd A. Smidt von der Jacobs University Bremen. Für Gebiete mit natürlich hohem Urangehalt ist die Trinkwasserbelastung schon jetzt ein Problem. Nur aufwändige und teure Wasseraufbereitung kann Verbraucher vor dem gefährlichen Uran schützen.

"Uran kann, bedingt durch die radioaktive Wirkung, erbgutschädigend wirken. Es kann aber auch Krebs auslösen", erklärt die Internistin Heike Windmann. Kleinkinder seien besonders gefährdet, reagierten sensibler auf Uran.

Derzeit sieht die Bundesregierung keine "gesicherte Basis" für die Schaffung eines gesetzlichen Grenzwertes für Düngemittel. Verbraucher können bei ihrem Wasserversorger den Urangehalt erfragen. Gegen zu viel davon hilft aber kein Abkochen, es bleibt nur der Verzicht.

Quelle: ZDF (ots)

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