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Biogasrat: Förderung von Bio-Erdgas im Kraftstoffmarkt hätte E10 Einführung vermeiden können

Archivmeldung vom 07.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
Bild: Günter Havlena / pixelio.de

Ein Bio-Erdgasfahrzeug spart so viel CO2 ein wie ca. 40 Fahrzeuge, die mit E10 unterwegs sind. Die überhastete Einführung von E10 hätte daher nach Einschätzung von Biogasrat e. V. und erdgas mobil e. V. vermieden werden können, wenn in den letzten Jahren eine konsequente Förderung von Bio-Erdgasfahrzeugen erfolgt wäre. Die beiden Interessenvertretungen fordern von der Bundesregierung eine langfristige Stärkung von Bio-Erdgas als ausgereifte und sinnvolle Alternative im Kraftstoffsektor.

Die EU verpflichtet die Mineralölwirtschaft zu CO2-Senkungen bei den Kraftstoffen, die unter anderem durch steigende Beimischung von Bio-Diesel und Bio-Ethanol gelöst werden. Das Ziel der europäischen Richtlinie für Kraftstoffqualität ist dabei, durch umweltschonende Kraftstoffe bis zum Jahr 2020 schrittweise sechs Prozent CO2 einzusparen. Doch die Beimischung von Biokraftstoffen ist nicht einfach: Die laufenden Einführungsschwierigkeiten zeigen, dass die technischen Herausforderungen durch Automobilhersteller und Mineralölwirtschaft sorgfältig bewältigt und vor allem die Autofahrer auf die Veränderungen des Angebots vorbereitet werden müssen. Es gibt aber bestehende Lösungen, die CO2-Senkung zu erreichen: Mit Bio-Erdgas steht ein nachhaltiger Kraftstoff zur Verfügung, der in beliebigen Anteilen ohne technische Probleme auch bei älteren Fahrzeugen zum Basiskraftstoff Erdgas beigemischt werden kann. Bio-Erdgas besitzt hohes CO2-Einsparungspotenzial, weshalb nach Berechnungen von erdgas mobil ein Bio-Erdgasfahrzeug so viel CO2 einspart, wie bis zu 40 Fahrzeuge, die mit Super E10 unterwegs sind. Darüber hinaus besitzen Bio-Erdgasfahrzeuge klare Vorteile bei Stickoxid- und Feinstaubemissionen.

Auch auf die erforderlichen Agrarflächen würde sich der stärkere Einsatz von Bio-Erdgas positiv auswirken: Die Produktion von Bio-Erdgas erfordert nur knapp die Hälfte der Ackerfläche wie sie für andere Bio-Kraftstoffe erforderlich ist. Wenn zudem Abfallstoffe für die Biogas-Produktion verwendet werden, verringert sich die Wechselwirkung mit der übrigen landwirtschaftlichen Produktion noch weiter. Die Bundesregierung geht in ihrem Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramm (IEKP) davon aus, dass in Deutschland bis zum Jahr 2020 pro Jahr 6 Mrd. m³ nachhaltig produziertes Biogas in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Dies würde nach Experteneinschätzungen ausreichen, um bis zu 6,5 Mio. Pkw zu versorgen. Reinhard Schultz vom Biogasrat, dem Verband führender Unternehmen der Biogasbranche, bestätigt: "Mit Bio-Erdgas steht bereits heute und in ausreichender Menge eine intelligente Energiealternative zu Verfügung, die gerade im Kraftstoffmarkt einen sehr effektiven Beitrag zum Klimaschutz leistet. Die Bio-Kraftstoffquote ist dabei ein guter Weg zur Förderung und sollte daher beibehalten werden. Die besonders hohe CO2-Einsparung von Bio-Erdgas im Vergleich zu anderen Bio-Kraftstoffen muss aber in der Anrechnung der Quote berücksichtigt werden. Wir fordern daher von der Politik eine entsprechende Anpassung des Biokraftstoff-Quotengesetzes."

Die Bundesregierung hat 2004 in ihrer Kraftstoffstrategie das Ziel formuliert, bis 2010 rund ein Prozent des Kraftstoffverbrauchs durch Erdgas zu ersetzen und den Anteil bis 2020 auf vier Prozent, also ca. 1,4 Mio. Fahrzeuge zu erhöhen. Würden diese Fahrzeuge konsequent mit Bio-Erdgas versorgt, welches über das bestehende Erdgasnetz problemlos an alle derzeit rund 900 Erdgastankstellen geliefert werden kann, so wäre nach Experteneinschätzungen die Einführung von E10 zum jetzigen Zeitpunkt nicht erforderlich gewesen. Derzeit werden die Ziele aufgrund von Wettbewerbsnachteilen von Bio-Erdgas und Erdgas im Kraftstoffmarkt wie beispielsweise der verbraucherfeindlichen Preisauszeichnung oder der fehlenden langfristigen politischen Rahmenbedingungen deutlich verfehlt. "Die derzeit einzig existierende Alternative zu den klassischen erdölbasierten Kraftstoffen wird von der Bundesregierung stiefmütterlich behandelt und zu wenig in die laufenden Strategien einbezogen. Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff sind mittlerweile flächendeckend in Deutschland verfügbar, die Autohersteller bieten exzellente Modelle an - nun ist es an der Politik, den Ball aufzunehmen und durch klare, langfristige Rahmenbedingungen und den Abbau von Wettbewerbsnachteilen die Zahl von sauberen und bezahlbaren Fahrzeugen in Deutschland zu steigern", so Timm Kehler von erdgas mobil.

Quelle: erdgas mobil GmbH

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