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LKW mit zehntausend toten Singvögeln gestoppt

Archivmeldung vom 08.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Das Foto zeigt einen Teil der in Nagylak beschlagnahmten Singvögel. Im Hintergrund ist der gelbe Kühltransporter zu erkennen. Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Komitee gegen den Vogelmord e. V."
Das Foto zeigt einen Teil der in Nagylak beschlagnahmten Singvögel. Im Hintergrund ist der gelbe Kühltransporter zu erkennen. Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Komitee gegen den Vogelmord e. V."

Ungarische Zöllner haben an der Grenze zu Rumänien am Wochenende einen LKW mit rund zehntausend frisch geschossenen Singvögeln gestoppt. Wie das Bonner Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, handelt es sich dabei vor allem um in Deutschland bedrohte Feldlerchen, die bei italienischen Gourmets als Delikatesse hoch begehrt sind.

Aufmerksamen Zollinspektoren war aufgefallen, dass einige Kartons in dem rumänischen Kühlwagen anders aussahen, als die übrigen mit Fleisch- und Wurstwaren. "Darauf wurde die Ladung detailliert kontrolliert", berichtet Kommissarin Linda Jásza von der Polizei in Nagylak. Bei der Kontrolle dann der grausige Fund: Kistenweise tote Singvögel, verpackt in Plastiktüten, die alle fein säuberlich beschriftet worden waren. Insgesamt enthielten die Kartons mehr als 9.000 Feldlerchen sowie Hunderte Blaukehlchen, Stieglitze, Wacholderdrosseln, Misteldrosseln, Rohrammern und Bachstelzen. Nach Einschätzung eines Sachverständigen wurden die Tiere vor wenigen Tagen mit Schrotgewehren abgeschossen.

"Wir gratulieren den Ungarischen Behörden zu diesem Erfolg im Kampf gegen die Wilderei", so Axel Hirschfeld, Sprecher des Komitees gegen den Vogelmord. Der Vogelschützer geht davon aus, dass die Vögel auf ihrem Zug ins Winterquartier gezielt auf dem Balkan abgeschossen wurden, um sie in Italien an Restaurantbesitzer und Feinkostläden zu verkaufen. Der Handel mit geschossenen Lerchen und anderen Singvögeln ist in Italien ein Millionengeschäft, das jedes Jahr Hunderttausenden Singvögeln das Leben kostet. Jedes Jahr beschlagnahmt die italienische Forstpolizei Tausende gewilderte Vögel in Restaurants und Wildhandlungen, darunter auch immer wieder aus dem Balkan eingeschmuggelte Zugvogel-Lieferungen.

Der Schaden, der durch den illegalen Handel in der Natur entsteht ist enorm. "Allein in diesem LKW befanden sich in etwa soviel Feldlerchen, wie im gesamten Saarland noch brüten", so Hirschfeld. Die Bestände dieses Charaktervogels unserer Agrarlandschaft haben in Mitteleuropa in den letzten 30 Jahren um rund die Hälfte abgenommen. Die Art steht in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten und wird mit großem Aufwand, wie zum Beispiel der Schaffung so genannter "Lerchenfenster", geschützt.

Der Gesamtwert der in Nagylak beschlagnahmten Schmuggelware wird von der Polizei auf etwa eine Milliarde Forinth (ca. 333.000 Euro) geschätzt. Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Quelle: Komitee gegen den Vogelmord e. V. (ots)

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