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Roter Tunfisch: Druck auf EU wächst

Archivmeldung vom 14.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Namhafte europäische Unternehmen fordern gemeinsam mit dem WWF eine Halbierung der Fangquoten für den stark gefährdeten Roten Tunfisch (Thunnus thynnus) im Mittelmeer. Zu den Unterstützern eines Aufrufs an die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedsländer zählen auch die deutschen Unternehmen Frosta AG, Deutsche See, die Metro Group und der Fischkonservenimporteur Hüpeden & Co.

Im Mittelmeer stehe angesichts der in wenigen Wochen beginnenden Fangsaison eine Tragödie bevor, heißt es in dem Appell. Der Rote Tunfisch drohe zu verschwinden. Es sei „unmoralisch und unverantwortlich", wenn die EU-Staaten nicht umsteuerten. Der Rote Tunfisch wird vor allem in Japan, aber auch in Europa und den USA für Sushi verarbeitet.

Ein Dutzend Unternehmen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Schweiz und Österreich unterstützen die Initiative des WWF. Die Firmen betonen den Wunsch nach einem nachhaltigen Fischangebot. Dazu gehörten auch schonende Fangpraktiken und ein gutes Fischereimanagement. Dafür sei in erster Linie die Politik verantwortlich, heißt es in dem Aufruf. „Der Handel und die fischverarbeitende Industrie sind auf stabile Fischbestände und gesunde Lebensräume angewiesen", erläutert die WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht das Engagement der Unternehmen.

Im November hatte die „Internationale Kommission zum Schutz des Atlantischen Tunfischs" (ICCAT) die Fangquoten für 2007 auf 29.500 Tonnen festgelegt. Das ist nahezu doppelt soviel, wie die eigenen Wissenschaftler empfohlen hatten. „Diese Quote ist ein Skandal. Die kommenden Monate entscheiden möglicherweise über die Zukunft des Roten Tunfischs. Es ist Zeit, die Notbremse zu ziehen", so Schacht.

Neben den zu hohen Quoten ist auch die illegale Fischerei im Mittelmeer ein großes Problem. „Es wird bis zu 50 Prozent mehr Tunfisch gefangen, als die ohnehin zu hohen Quoten vorsehen", erläutert die WWF-Sprecherin. Eine zentrale Rolle bei dem kriminellen Geschäft spielt die EU-Flotte, allen voran Frankreich und Spanien. Die Unternehmen und der WWF fordern einen entschiedenen Kampf der EU gegen die Piratenfischerei.

Der WWF hatte bereits vor zwei Wochen in einem Bericht gewarnt, dass ein Niedergang des Roten Tunfischs in einer Kettenreaktion auch die wirtschaftlich bedeutsame Sardinen-Fischerei gefährden würde. Verschwindet der Tunfisch, vermehren sich seine Beutetiere, die Tintenfische. Da Tintenfische sich von Sardinen ernähren, könnten die Sardinenfänge einbrechen.

Quelle: Pressemitteilung WWF Deutschland

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