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Mehrheit der Holzunternehmen kennt Herkunft ihres Rohstoffes nicht

Archivmeldung vom 13.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: R. Maro / WWF / version-foto.de
Bild: R. Maro / WWF / version-foto.de

Die große Mehrheit der Holzunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz weiß nicht genau, woher sie ihren Rohstoff Holz bezieht.

Das ist das Ergebnis einer WWF-Unternehmensbefragung. Dafür hat der WWF 68 der größten Holz verarbeitenden Unternehmen der Möbelindustrie in Deutschland, Österreich und in der Schweiz befragt. Demnach können 67 Prozent der befragten Holzunternehmen lediglich angeben, aus welcher Weltregion ihre Hölzer kommen. Den genauen Herkunftsort können sie aber in der Regel nicht nennen. Die Aussagen über die Herkunft des Rohstoffes sind dabei nicht nur ungenau, sondern auch ungeprüft. Dem Handel mit illegal geschlagenem Holz sind deswegen aus Sicht des WWF Tür und Tor geöffnet. Der WWF fordert deswegen die Einführung eines gesetzlich festgeschriebenen Nachweis- und Kontrollsystems. Einen entsprechenden Entwurf hatte das EU-Parlament kürzlich vorgelegt. Heute beginnt in Köln die „Interzum 2009“, die Weltleitmesse für Zulieferer der Möbelindustrie und des Innenausbaus.  

„Das Ergebnis unserer Studie macht deutlich: das Fehlen von Nachweispflichten in Europa begünstigen die illegale Waldzerstörung in den großen Waldnationen“, so WWF Waldexpertin Nina Griesshammer. „Europa trägt eine wesentliche Mitschuld an der Abholzung der globalen Waldflächen; und deswegen brauchen wir eine gesetzliche Nachweispflicht“.  

Dabei unterstützen die befragten Unternehmen überwiegend eine Nachweispflicht über die Herkunft des Holzes, wie die Befragung ergab. 69,6 Prozent der vom WWF befragten Firmen wünschen sich transparente Maßnahmen auf Gesetzesebene zur Kontrolle des Handels mit Holz aus unbekannten Quellen.  

„Eine strikte Nachweispflicht würde gleiche Rahmenbedingungen für alle setzen, und das würde den Unternehmen nur zugute kommen“, so Griesshammer. „Deswegen fordern wir Bundesagrarministerin Aigner auf, sich auf dem Treffen der EU-Agrarminister im Juni für die Einführung einer strikten gesetzlichen Regelung zur Bekämpfung des Handels mit illegal geschlagenem Holz einzusetzen“. Damit würde Aigner dem Willen der meisten EU-Bürger entsprechen. Nach einer repräsentativen WWF-Umfrage erwarten 90 Prozent der Europäer eine solche Regelung von der Politik.  

Jedes Jahr verschwinden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald, vor allem in den Tropen. Ein großer Teil davon wird illegal, also unter Missachtung nationaler und internationaler Gesetze, gewonnen. Vor allem in den großen Urwaldregionen der Erde ist der Anteil illegal geschlagenen Holzes an den Importen besonders hoch: In Indonesien liegt er bei mehr als 70 Prozent, in Russland bei bis zu 50 Prozent. Ein Großteil davon landet auf dem europäischen Markt. Deutschland steht innerhalb der EU an Platz drei der Holzimporte aus illegalen Quellen.

Quelle: WWF

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