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Nürnberger Eisbären- und Delfinnachzucht nur Affentheater?

Archivmeldung vom 15.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eisbärennachwuchs in Handaufzucht
Eisbärennachwuchs in Handaufzucht

Nachdem im Abstand von nur fünf Tagen auch das zweite Eisbärenbaby im Nürnberger Tiergarten gestorben ist, erhebt das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) gegenüber der Zoo-Leitung und dem politisch verantwortlichen Bürgermeister Förther schwere Vorwürfe.

Bereits Anfang des Jahres hatte das WDSF mit dem Münchner Staranwalt Rolf Bossi Strafanzeige gegen die Zoo-Direktoren Encke und Mägdefrau und gegen Förther gestellt, nachdem die Eisbärenmutter Vilma ihren Zwillingswurf aufgefressen hatte und die Geschlechtsgenossin Vera mit Ihrem Eisbärenbaby Flocke orientierungslos durch das Gehege torkelte. Nachdem Flocke seiner Mutter entrissen wurde und der Tiergarten eine Vermarktungsaktion im Fahrwasser des Berliner Eisbären Knut startete, sorgte der WDSF-Vorsitzende Jürgen Ortmüller (55) mit seiner Aussage für ein Zitat des Jahres: „Flocke wird zum Affen gemacht“.

Ortmüller zum jetzigen Eisbären-Drama: „Wir haben bereits mehrfach als Meeresumweltgesellschaft fundiert darauf hingewiesen, dass sich weder Eisbären noch Delfine für eine Haltung und eine Nachzucht in Zoos eignen. Gerade diese beiden Spezies lassen sich aber als Zuschauermagnet gut missbrauchen, weil dem Zoobesucher eine verniedlichte Tierwelt vorgegaukelt werden kann. Beide Arten sind jedoch Raubtiere, die äußerst sensibel auf eine menschliche Umgebung reagieren. Die Nürnberg Todesstatistik von 34 Delfinen mit alleine sieben toten Delfinkälbern in den letzten acht Jahren und die negativen Eisbärenzucht spricht Bände.“

Die staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Tiergartendirektor Encke, seinen Stellvertreter Mägdefrau und den verantwortlichen Bürgermeister Förther aufgrund der WDSF-Anzeige wurden letztendlich von der Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg eingestellt, weil eine Verurteilung der Beschuldigten „nicht wahrscheinlich wäre“, da Ihnen nicht nachgewiesen werden konnte, „dass sie den Tod der Eisbärenbabys billigend in Kauf genommen haben, um das einzelne Eisbärenbaby durch Handaufzucht ebenfalls wie in Berlin finanziell umfangreich zu vermarkten“, resümiert Oberstaatsanwalt Diesch in seiner Einstellungsbegründung.

Das WDSF spricht allerdings nach wie vor von Tierquälerei bei der erfolglosen Eisbären- und Delfinzucht. „Encke und Co sollten sich schämen. Zum Glück bleibt dem Eisbärennachwuchs das Affentheater um Flocke erspart. Encke hatte wenige Tage vor dem damaligen Entscheid zur Handaufzucht von Flocke geäußert, dass er den Eisbärennachwuchs „eher sterben lassen würde, als ihn per Hand aufzuziehen“. Wenn das keine Tierquälerei ist, weiß ich es nicht. Die Nachzucht von marinen Säugetieren ist nicht die Aufgabe von Zoos, die sich immer mehr als Vergnügungsparks darstellen“, so der WDSF-Chef.

Quelle: Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)

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