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Zoff auf Wikipedia: Ein Drittel bleibt ungelöst

Archivmeldung vom 09.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Online-Enzyklopädie Wikipedia: Autoren streiten über Inhalte.
Online-Enzyklopädie Wikipedia: Autoren streiten über Inhalte.

Bild: mit.edu

Das System der Streitschlichtung auf Wikipedia funktioniert in der Praxis nur bedingt, wie eine Analyse des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigt. Demnach bleibt rund ein Drittel aller sogenannten "Requests for Comment" (RfCs) auf der Plattform ungelöst.

Interessen und Ansichten

"Es war schon sehr überraschend zu sehen, dass ein ganzes Drittel dieser Probleme einfach nicht gelöst werden kann", meint Amy Zhang, PhD-Studentin am Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) des MIT. Wikipedia sei eigentlich von seinem groß angelegten Community-Ansatz her eines der absoluten Paradebeispiele für das Funktionieren kollaborativer Zusammenarbeit im Netz. Aber, wie bei so vielen anderen derartigen Projekten, die auf die Kooperation vieler Personen setzen, werde auch hier die Schattenseite sichtbar.

"Bei Wikipedia machen alle freiwillig mit. Die Leute stecken viel Zeit in ihre Arbeit an den Artikeln. Sie haben aber auch eigene Interessen und Ansichten zu bestimmten Dingen", erklärt Zhang. Insofern sei es nur verständlich, wenn es zu Streitigkeiten käme, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. "Unsere Untersuchung zeigt, dass unter den Autoren oft regelrechte Kriege ausgefochten werden. Auch die Vorgabe konkreter Regeln kann dann anscheinend nicht verhindern, dass kein Konsens gefunden werden kann", so der Wissenschaftler.

"Exzessives Rumgemeckere"

Für ihre Studie haben Zhang und sein Team erstmals eine umfassende Analyse von RfC-Prozessen und entsprechenden Forendiskussionen innerhalb der Wikipedia-Community durchgeführt, die in einem Zeitraum von insgesamt acht Jahren aufgetreten sind. Um herauszufinden, warum derart viele Streitereien ungelöst bleiben, haben die Forscher zudem auch mehrere Redakteure der Online-Plattform befragt, die finale Entscheidungen treffen können. Aus den erhaltenen Daten entwickelten sie mithilfe von Ansätzen des maschinellen Lernens sogar ein Modell, das die Wahrscheinlichkeit von Zankereien vorhersagt.

Den Ergebnissen ihrer Untersuchung zufolge konnten zwar 57 Prozent der RfCs zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Von den übrigen 43 Prozent blieben allerdings 78 Prozent (rund 2.300 Problemfälle) ungelöst - das entspricht etwa 33 Prozent der gesamten Autorendiskussionen. Als Hauptgründe für unlösbare Streitereien wurden "schwache Formulierungen der eigenen Argumentation", "exzessives Rumgemeckere" und "einfacher Mangel an Interesse an einer Konfliktlösung" seitens der Redakteure ausgemacht.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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