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Schätzing: "Wir haben ein ungesundes Verhältnis zu unserem Militär"

Archivmeldung vom 03.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Cover "Breaking News" von Frank Schätzing
Cover "Breaking News" von Frank Schätzing

Der Kölner Bestsellerautor Frank Schätzing ("Der Schwarm", "Limit") könnte sich vorstellen, für deutsche Soldaten in Afghanistan eine Lesung abzuhalten. "Ich hätte da keine Ressentiments. Was nicht heißt, dass ich es jetzt tue", sagte er der "Welt am Sonntag". Er betonte, "die Bewertung des Konflikts und des Abzugs sind eine Sache, die andere ist, dass da deutsche Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sind. Mitglieder unserer Gesellschaft, Söhne, Töchter, Enkel, Kumpel, die Uniform tragen, weil sie bereit sind, für uns alle ihren Arsch zu riskieren. Soll man die mit Missachtung strafen, weil man gegen den Einsatz ist?

Mir stinkt diese Haltung, der begegnet man hierzulande oft. Dieses selbstgefällige `Soldaten-sind-Mörder`-Geschwätz. Wir haben ein äußerst ungesundes Verhältnis zu unserem Militär".

Schätzing beschreibt in seinem neuen politischen Thriller "Breaking News" (erscheint am 6. März) die Erlebnisse eines fiktiven deutschen Kriegsreporters in Afghanistan und Israel, wo er einem Komplott gegen Ariel Scharon auf die Spur kommt. "Mir war schon klar: Wenn du das schreibst, hängst du dir gewaltig was ans Bein. Zumal mein Israel- und Nahost-Wissen zu dem Zeitpunkt in etwa so ausgeprägt war wie das des durchschnittlich gebildeten Bundesbürgers - nicht gerade allumfassend. Aber das Thema ließ mich nicht mehr los. Also bin ich mit Kopfsprung rein", sagte er der "Welt am Sonntag", "ich persönlich glaube, dass eine Auseinandersetzung mit Themen wie Holocaust und Nahost-Konflikt für heutige Generationen deutscher Kulturschaffender nicht nur möglich, sondern erforderlich ist - gerade auch in einem Genre wie dem Thriller. Vorausgesetzt, man schaut sehr genau hin und erliegt keinen Pauschalurteilen. Dafür muss man sich halt der Mühe unterziehen, komplexeste Zusammenhänge auseinanderzuklamüsern."

Schätzing hat in dem Zusammenhang auch die vom Simon Wiesenthal Center als antisemitisch kritisierte Karikatur des jüdisch-stämmigen Facebook-Gründers Mark Zuckerberg in der "Süddeutschen Zeitung" kommentiert. "Da wird nicht nachgedacht. Ich bin nun wirklich ein Freund davon, sich was zu trauen. Aber je mehr man sich traut, desto mehr Verantwortung trägt man. Applaus für Drahtseilartisten, aber wenn sie es nicht können, sollen sie es lassen", sagte Schätzing der "Welt am Sonntag", "die Symbolsprache unserer düstersten Epoche zu benutzen, geht nicht. Punkt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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