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Die TV-Zuschauer verstehen die "Tagesschau" nicht!

Archivmeldung vom 12.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die "Tagesschau" um 20 Uhr ist seit Jahren die erfolgreichste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Aber verstehen die Zuschauer wirklich die Sprache der Politiker und Nachrichtensprecher? Oder ist es für sie Fach-Chinesisch?

Eine repräsentative Umfrage von TV DIGITAL ergab: Manche Begriffe in der ARD-"Tagesschau" versteht kein einziger Zuschauer. Laut einer Umfrage von TV DIGITAL wissen 100 Prozent der Befragten etwa nicht, was "Schutzschrift" oder "Vorteilsabschöpfung" sind. Auch "Koalitionsfreiheit" (99 Prozent), "Pflegestützpunkte" (98 Prozent) oder "Basta-Politik" (90 Prozent) sind weitgehend unbekannt. Die wenigsten Probleme bereitet der Begriff "Tarifautonomie" - aber selbst hier müssen 89 Prozent passen.

Das ist das Ergebnis einer exklusiven Umfrage des Forschungsinstituts "tns emnid" im Auftrag von TV DIGITAL. Dabei wurden 1002 Teilnehmern sechs zentrale Begriffe aus "Tagesschau"-Sendungen vom 1. bis 7. Oktober vorgelegt. Zwar geben bis zu 76 Prozent der Befragten an, den einen oder anderen Begriff zu kennen - doch scheitert die überwiegende Mehrheit bei dem Versuch, diesen zu definieren. Manche der Befragten verstehen etwa unter "Vorteilsabschöpfung" "etwas Neumodisches", "Vorteilsaktien" oder das "Insider-Wissen von Bankern". In Wirklichkeit bezeichnet der Begriff "einen illegal erlangten finanziellen Vorteil".

"Das Wort 'Vorteilsabschöpfung' ist hässlich", räumt Dr. Kai Gniffke ein. Der erste Chefredakteur ARD-aktuell macht im exklusiven Interview mit TV DIGITAL (Axel Springer AG; verkaufte Auflage: 1,89 Mio. Exemplare) Verbesserungsvorschläge: "Ich würde eher 'illegal erworbener Gewinn' sagen." Das Verständnisproblem liegt laut Gniffke in der Länge der "Tagesschau": "Gelegentlich gibt es bei uns starken Zeitdruck. Es würde die 15-minütige 'Tagesschau' überfordern, wenn sie sich wie die Volkshochschule der Nation aufführte", sagt Gniffke. "Wir müssen die Bedeutung schwieriger Begriffe wie 'Bundesrat' nicht täglich neu erklären."

Quelle: TV DIGITAL


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