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#Metoo in Deutschland: Schauspielerinnen werfen Dieter Wedel sexuelle Belästigung vor - der Regisseur weist die Anschuldigungen zurück

Archivmeldung vom 03.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Im Magazin der Wochenzeitung DIE ZEIT erheben Frauen zum Teil schwere Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen den Fernsehregisseur Dieter Wedel, 75. Es ist das erste Mal in der Debatte um sexuelle Übergriffe, dass in Deutschland Frauen öffentlich und unter ihrem Namen einen Beschuldigten nennen.

Eine ehemalige Schauspielerin sagt, Wedel habe sie 1996 in einem Hotelzimmer in München im Bademantel zu einem Vorstellungstermin empfangen. "Er hat mich mit Wucht gepackt und gegen die Wand gepresst." Sie habe "bitte nicht" gerufen, aber er habe sie aufs Bett geworfen und zum Sex gezwungen.

In einer schriftlichen Stellungnahme, die der Regisseur Wedel dem ZEITmagazin gab, bestreitet er diesen Vorwurf. Er könne ausschließen, dass er diese Frau oder eine andere Schauspielerin für ein Vorsprechen im Bademantel empfangen habe. Dieser Frau gegenüber "war ich definitiv nie gewalttätig, ich habe sie nicht 'gepackt', 'an die Wand gepresst' und auch nicht 'mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr' gezwungen", sagt Wedel.

Eine weitere ehemalige Schauspielerin berichtet, wie Wedel sie 1991 zu einem Casting in ein Bremer Hotelzimmer gebeten habe. Ohne Vorwarnung habe er sie bedrängt, ihre Bluse aufgerissen und versucht, sie rückwärts auf die Couch zu werfen. Sie habe sich gewehrt und ihn angeschrien. Da habe ihr Wedel den Hals zugedrückt. "Ich bekam große Angst und wehrte mich mit aller Kraft", sagt die Frau. Es sei ihr gelungen, sich Wedel zu entziehen.

Wedel weist auch diesen Vorwurf zurück. Er schließe aus, dass er die Frau in sein Hotelzimmer gebeten habe, sich auf sie gestürzt, ihr die Bluse zerrissen und sie auf die Couch geworfen habe. Er sei ihr nie an die Gurgel gegangen oder habe sonst in irgendeiner Form Gewalt gegen sie verübt.

Auch ehemalige Mitarbeiter von Dieter Wedel sprechen im ZEITmagazin darüber, wie sie seinen Umgang mit Schauspielerinnen erlebt haben. Ein Kameramann und ein weiteres führendes Teammitglied erinnern sich daran, wie Dieter Wedel bei den Dreharbeiten zur "Affäre Semmeling" Anfang der 2000er Jahre eine Schauspielerin vor der gesamten Crew angebrüllt und über Monate bei den Dreharbeiten unter Druck gesetzt habe. Diese Schauspielerin habe ihnen damals erzählt, dass sie zuvor Wedels sexuelle Annäherungsversuche abgewehrt habe. "Die Schauspielerin, die nicht mit ihm schlafen wollte, hat er fertiggemacht", sagt der Kameramann. Die Frau selbst bestätigt diesen Vorfall.

Wedel schreibt zu diesem Vorwurf, er sei oftmals laut gewesen und habe sein Unverständnis, etwa wenn Schauspieler ihre Rollen nicht hinreichend beherrschten und nur schlecht vorbereitet oder ihm nicht ausreichend begabt erschienen, auch grob zum Ausdruck gebracht. "Unzutreffend ist aber, dass derartige Handlungen im Zusammenhang mit sexuellen Forderungen oder Avancen Frauen gegenüber standen."

Den kompletten ZEITmagazin-Text finden Sie auf ZEIT ONLINE unter http://www.zeit.de/zeit-magazin/2018/02/dieter-wedel-regisseur-sexuelle-uebergriffe-vorwuerfe

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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