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Scharfe Kritik an Boykott-Kampagne gegen "junge Welt"

Archivmeldung vom 18.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
junge Welt
junge Welt

Die von Linke-Mitgliedern iniitierte Kampagne gegen die Tageszeitung "junge Welt" stößt in der Partei auf scharfe Kritik. "Der Boykottaufruf zeigt eine politische Haltung, die nicht auf Diskurs und Auseinandersetzung, sondern auf Ausgrenzung setzt und in der Konsequenz Repressionen nach sich ziehen würden", heißt es in einer Stellungnahme der innerparteilichen Strömung AKL (Antikapitalistische Strömung).

In der von der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "junge Welt" (Freitagausgabe) dokumentierten Erklärung heißt es weiter: "Wir sehen in ihm ein fragwürdiges Verständnis von Demokratie und einen Angriff auf die Pressefreiheit. Die junge Welt ist eine unabhängige linke Tageszeitung. Weder die Partei noch die Fraktionen Die Linke bestimmen den Inhalt der jungen Welt. Dies ist allein die Aufgabe der Redaktion. Und wir schätzen es an der jungen Welt, daß sie eben nicht käuflich sondern wirklich unabhängig ist."

Die AKL kritisiert laut "junge Welt", "daß offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird: Wann haben diejenigen, die nun zum Boykott der jungen Welt aufrufen, jemals gefordert, jede Kooperation mit Medien einzustellen, die imperialistische Kriege in Afghanistan und andernorts propagieren, die den barbarischen Kapitalismus schönreden und Hartz IV verteidigen, die dem Überwachungsstaat das Wort reden, die nicht zuletzt die Partei Die Linke regelmäßig in die Schmuddelecke zu schieben versuchen? Wann wurde beispielsweise zum Boykott der taz aufgerufen, die bereits 1999 den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien mit ihren Kriegslügen medial vorzubereiten half?"

Die AKL ruft die Linke-Mitglieder auf, "im Interesse der Pressefreiheit und einer pluralen Presselandschaft", den Boykottaufruf nicht zu unterzeichnen. Sie werde sich "auch zukünftig für eine Kooperation mit der jungen Welt einsetzen". Wenn Die Linke die Kooperation mit der jW einstelle, nehme sie nicht zuletzt sich selbst die Möglichkeit, "ein nicht unbedeutendes Spektrum der Linken in Deutschland mit ihren Positionen zu erreichen". 

Nach Mauer-Titelblatt: Gysi gegen Anzeigen für die "Junge Welt"

Nach der Danksagung für 28 Jahre Mauer in der linksradikalen Tageszeitung "Junge Welt" in der Ausgabe vom 13. August will Linksfraktionschef Gregor Gysi durchsetzen, dass die Bundestagsfraktion das Blatt nicht mehr als Werbemedium nutzt. Er habe mit dieser Zeitung "schon lange nichts mehr am Hut", sagte Gysi dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Freitagausgabe). Ohnehin würden in der Printausgabe keine Anzeigen mehr geschaltet. Ein Vertrag über Werbung in der Onlineausgabe laufe aus. "Ich werde dafür streiten, dass wir das nicht erneuern", sagte Gysi. Eine "materielle Unterstützung" der Zeitung sei nicht länger akzeptabel. Allerdings lehnte Gysi es unter Hinweis auf die Meinungsfreiheit ab, der "Jungen Welt" grundsätzlich keine Interviews mehr zu geben beziehungsweise die Abgeordneten entsprechend anzuweisen.

Quelle:  Tageszeitung junge Welt / Der Tagesspiegel (ots)

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