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Publikum liebt moralische TV-Helden

Archivmeldung vom 04.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Batman: Beliebter Held und Antiheld.
Batman: Beliebter Held und Antiheld.

Bild: dccomics.com

Moralische Helden in Film und Fernsehen sind beim Publikum am beliebtesten. Das haben Forscher der Ohio State University in einer Studie festgestellt. Trotz der Popularität von unmoralischen Antihelden wie Mafiaboss Tony Soprano aus der TV-Serie "The Sopranos" oder Drogenbaron Walter White aus "Breaking Bad" würden die meisten Seher immer noch untadelige Helden wie Superman bevorzugen.

"Die Moralität eines Charakters ist eng damit verbunden, wie beliebt er bei den Sehern ist. Die Menschen mögen immer noch keine bösen Charaktere", meint Studienautor Matthew Grizzard, Assistenzprofessor für Kommunikation. Selbst Antihelden seien nur dann beliebt, wenn sie im Vergleich zu anderen Charakteren in ihrem Umfeld moralisch wirken.

Beliebte Charaktere wirken tugendhafter

Für die Studie wurden 262 Studenten befragt. Sie sollten fiktive Charaktere nennen, die sie besonders mögen oder die ihnen unsympathisch sind. Dabei mussten sie die Figuren in drei Kategorien einteilen: Helden, Schurken und Antihelden - also moralisch zwiespältige Charaktere. Für jede Kategorie sollten sie einen Charakter nennen, den sie entweder sehr mochten oder überhaupt nicht leiden konnten. Oft genannte populäre Helden waren Superman und Batman. Letzterer wurde auch als beliebter Antiheld genannt sowie die Comicfigur Deadpool. Lord Voldemort aus "Harry Potter" und Batmans Erzfeind, der Joker, wurden häufig als populäre Schurken genannt. Unbeliebt waren teilweise Superman und Batman als Helden, Dexter Morgan aus der TV-Serie "Dexter" als Antiheld sowie Joker und Voldemort als Bösewichte.

Die Probanden mussten schließlich die von ihnen ausgewählten Charaktere auf einer Skala von eins bis sieben nach ihrer Moralität bewerten. "Wenn es keine Verbindung zwischen Moralität und Popularität gibt, hätte sie sich hier zeigen sollen, aber das war nicht der Fall", sagt Grizzard. Die unbeliebten Helden wurden als wenig moralisch eingestuft, die populären Schurken dagegen als moralisch. "Wenn ein Charakter auf mich tugendhaft wirkt, mag ich ihn und wenn ich ihn mag, wirkt er tugendhaft auf mich. Man kann diese beiden Faktoren nicht trennen", erklärt der Studienautor.

Antihelden werden im Kontext bewertet

Antihelden waren für die Probanden am schwierigsten zu bewerten, doch auch hier gab es eine Verbindung zwischen Popularität und Moralität. Grizzard nennt den Charakter Walter White aus "Breaking Bad" als Beispiel. Dieser sei zwar ein Drogenhändler, würde aber trotzdem versuchen, seine Familie zu schützen. Das mache ihn immer noch moralischer als die meisten anderen Figuren in der Serie. Es handle sich dabei um eine relative Moralität. Würde sich Walter White in einem Film mit einem klar definierten Helden befinden, wäre er der Schurke und das Publikum würde nicht zu ihm halten.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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