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Musiker von Mittelalter-Kultband In Extremo starb nach Polizeieinsatz: Er lebte für die Musik und starb im Kampf für die Freiheit

Archivmeldung vom 26.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: (Pfeiffer 2014): Alfred Nitsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 AT /WB/Eigenes Werk
Bild: (Pfeiffer 2014): Alfred Nitsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 AT /WB/Eigenes Werk

Die Szenen, die sich im sächsischen Wandlitz abspielten, sind schockierend. Ein Videomitschnitt zeigt, wie wildgewordene Staatsdiener einen Mann brutal zu Boden reißen. Die Polizei stellt allerdings in Abrede, dass es sich um den später verstorbenen 53-Jährigen handelt, sondern will die Szene im nahegelegenen Bernau verorten. Aber eines ist gewiss: Ein Spaziergänger (53) erlitt nach einer Amtshandlung einen medizinischen Notfall. Beim Toten handelt es sich um einen langjährigen Musiker der Mittelalter-Metaller von “In Extremo”. Er hinterlässt zwei Kinder. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Freigeist starb am Rande des Spaziergangs

Boris “Yellow” Pfeifer war ein friedliebender und freiheitsliebender Mensch, der sich zum Ausgleich zum stressigen Rockstar-Leben eine kleine Scholle schuf. Er versorgte sich teilweise selbst und war leidenschaftlicher Hobby-Imker. Besondere Freude bereitete es ihm, das Leben der einfachen Menschen in anderen Ländern zu begreifen, wenn die Band auf Tournee war – er bezeichnete die reichhaltigen Eindrücke einst als “Klassenfahrt”. Als Freigeist waren ihm Grund- und Freiheitsrechte ein Anliegen. So sehr, dass er für deren Verteidigung auf die Straße ging.

Dieses mutige Eintreten für die Freiheit bezahlte er letztlich mit seinem Leben, als er am Rande der Kundgebung einen Herzinfarkt erlitt. Darüber, ob dies eine Folge direkter Polizeigewalt sein könnte, widersprechen sich die Erkenntnisse. Die Exekutive beteuert, ihn bei der Anhaltung nur nach Personalien gefragt zu haben. Doch Augenzeugen schildern eine andere Szene: Die Rede ist von einem überharten Polizeikessel, in dem rechtschaffene Bürger mit massiver psychischer Gewalt zusammengepfercht wurden. Er verstarb in polizeilicher Begleitung.

Große Trauer um Musiker und Freund

Fast 25 Jahre lang gehörte Pfeiffer fest zur Stammbesetzung von “In Extremo”. Er begeisterte das Publikum mit seinen energischen Auftritten und verzückte die Ohren mit den Klängen, die er seiner Marktsackpfeife, seiner Schalmei und seiner Nyckelharpa (traditionelles schwedisches Instrument) entlockte. Damit stand er Jahrzehnte lang für den charakteristischen Klang der Mittelalter-Rocker. Mehrere “In Extremo”-Alben, an denen er mitwirkte, erreichten die Spitze der deutschen Albumcharts. Trotz des Erfolges vergaß er jedoch nie die Anfänge der Band auf kleinen Mittelaltermärkten und Auftritten mit selbstgenähten Kostümen.

Die Trauer um Pfeiffers Ableben ist riesig. In den regionalen Telegram-Gruppen bekunden Unzählige ihr Beileid, einige kannten ihn persönlich und können nur in den höchsten Tönen von ihm sprechen. Auch vor Ort ist die Anteilnahme riesig, viele Menschen wollen Blumen niederlegen. Auch seine ehemaligen Bandkollegen bekundeten ihre Trauer über den viel zu frühen Fortgang ihres Freundes und Weggefährten. Ihre Gedanken seien bei seiner Familie. Sie hoffen zudem, dass es nicht das Ende seiner Seelenreise ist: “Wir hoffen, dass es Dir gut geht wo Du jetzt bist!”

Quelle: Wochenblick

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