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AfD-Studie 2007: 54 Prozent aller neu gestarteten Filme illegal im Netz erhältlich

Archivmeldung vom 21.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein zentrales Ergebnis der AfD-Studie: Die Anzahl der Online-verfügbaren Filme ist im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozentpunkte zurückgegangen. Während im Jahr 2006* noch 62 Prozent aller im Untersuchungszeitraum gestarteten Filme illegal im Netz verfügbar waren, waren es im Jahr 2007 54 Prozent.

Insbesondere Kinofilme mit 50.000 oder mehr Besuchern am Eröffnungswochenende waren betroffen und zu über 90 Prozent online erhältlich. Filme mit bis zu 50.000 Zuschauern am Eröffnungswochenende waren zu rund 49 Prozent im Internet zu finden. "Wir freuen uns, dass im Jahr 2007 insgesamt weniger neu gestartete Filme illegal im Internet erhältlich waren", so Jan Oesterlin, Geschäftsführer der Zukunft Kino Marketing GmbH, die die Kampagne RESPE©T COPYRIGHTS initiiert hat. "Es ist aber immer noch Besorgnis erregend, dass 54 Prozent aller Filme als Raubkopien im Internet abrufbar waren. Daher setzt die Filmbranche weiterhin auf gezielte Aufklärungsarbeit und Ermittlungen durch die GVU."

Besonders alarmierend ist nach wie vor der Zeitpunkt des Erscheinens der Film-Raubkopien im Internet: Im Jahr 2007 waren rund 16 Prozent der neu gestarteten Filme bereits vor Kinostart online verfügbar. Etwa 23 Prozent erschienen am Eröffnungswochenende und rund 14 Prozent waren nach Kinostart erhältlich. Doch auch hier lässt sich ein Teilerfolg verbuchen: Im Vergleich zu 2006 wurden Filmraubkopien erst etwas später illegal ins Netz eingestellt. Im Schnitt sind Kinofilme 2006 3,9 Tage vor Kinostart aufgetaucht. 2007 lag dieser Wert bei 1,3 Tagen vor Kinostart.

Interessant ist auch der Vergleich der illegalen Downloadzahlen und der Kinobesucher am Eröffnungswochenende**. Beispielsweise sahen den Film "Das perfekte Verbrechen" am Startwochenende (Donnerstag bis Sonntag) 128.674 Besucher im Kino, zusätzlich wurde er im selben Zeitraum 76.567 Mal illegal aus dem Netz herunter geladen. Eine genauere Betrachtung der im Jahr 2007 illegal verfügbaren Filme im Internet zeigt, dass nahezu alle Genres von der illegalen Online-Verfügbarkeit betroffen sind: Fantasy-Filme und Animationsfilme waren zu 100 Prozent im Internet erhältlich. Actionfilme (92 Prozent), Horrorfilme (84 Prozent) und Thriller (83 Prozent) waren ebenfalls stark vertreten. Das Genre "Drama" war zu 51 Prozent betroffen (darunter Arthousefilme und Blockbuster). Dokumentarfilme waren im Betrachtungszeitraum nur vereinzelt im Web zu finden. Eine Analyse der Qualität der illegalen Filmkopien im Internet hat ergeben, dass über 60 Prozent der ersten Releases eine gute Bild- und über 20 Prozent eine gute Tonqualität aufwiesen.

GVU-Jahresbericht 2007: Fokus auf vernetzten Strukturen und technischen Lösungen

Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) ist im vergangenen Jahr erfolgreich gegen den Diebstahl geistigen Eigentums vorgegangen. Durch die Konzentration auf arbeitsintensive Verfahren gegen vernetzte Tätergruppen, die an der Spitze der illegalen Verbreitungspyramide eine illegale Massenverbreitung von Raubkopien ermöglichen, konnte die Organisation mehr als 1.900 qualifizierte Verfahren einleiten. Die Anzahl der erfolgreich abgeschlossenen Verfahren war mit 2.253 so hoch wie nie zuvor - darunter 380 Zivilverfahren. Zusätzlich forcierte die GVU die Entwicklung von technischen Maßnahmen gegen die Massenverbreitung. Bei umfangreichen Vorermittlungen steigerte die Organisation den Anteil an eingeleiteten Verfahren gegen Facilitators von 24 auf 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Da der illegale Markt einen Trend zur rein digitalen Raubkopie zeigt, ging die Zahl der von Behörden beschlagnahmten Gegenstände im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 428.339 Asservate zurück, darunter sieben Prozentpunkte weniger Datenträger mit Filmraubkopien. Der Anteil der erfolgreich abgeschlossenen Strafverfahren (1.873) konnte gegenüber dem Vorjahr (1.475) um 23 Prozent gesteigert werden. Darunter ergingen in 28 Prozent der Fälle Verurteilungen. Dies sind 66 Prozent mehr Verurteilungen als in 2005 und 32 Prozent mehr als in 2006.

Dazu Christian Sommer, Vorstandsvorsitzender der GVU: "Die starke Fokussierung auf die Quellen des illegalen Vertriebsnetzes und unsere zweigeteilte Strategie hat sich bewährt: Mit rechtlichen Verfahren gegen die Spitze der Verbreitungspyramide und mit der Entwicklung von technischen Maßnahmen und Lösungen gegen die Massenverbreitung. Diese Strategie wird die GVU auch in 2008 konsequent weiter verfolgen. Die Entwicklungen insbesondere im letzten Jahr haben gezeigt, dass sich die GVU für verbesserte Voraussetzungen eines effektiven Urheberrechtsschutzes zusammen mit anderen Branchenverbänden und Rechteinhabern verstärkt in die politischen Diskussionen einbringen muss und wird. Nicht zuletzt auch für die Schaffung von Rahmenbedingungen, die die effektive Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen auf der Ebene der Massenverbreitung durch technische Maßnahmen erlauben. Hier müssen auch die Internetprovider ihrer Verantwortung gerecht werden." Der GVU-Jahresbericht kann unter http://www.gvu.de/34_Jahresberichte.htm downgeloadet werden.

* Untersuchungszeitraum: 1. Januar bis 31. Dezember 2006.

** Es wurden ausschließlich Downloads im BitTorrent Netzwerk gemessen. Die tatsächliche Anzahl der Downloads über alle Technologien kann doppelt so hoch sein.

Quelle: (ots) RESPE©T COPYRIGHTS

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