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Bertelsmann lässt Umgang mit gefälschten Hitler-Tagebüchern wissenschaftlich untersuchen

Archivmeldung vom 24.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Konrad Kujau (1992)
Konrad Kujau (1992)

Foto: Telephil
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bertelsmann lässt den Umgang des Unternehmens mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern wissenschaftlich aufarbeiten. Zu diesem Zweck wird das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen einen bestehenden Forschungsauftrag an das renommierte Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München erweitern. Bereits im August 2022 hatte der Bertelsmann-Vorstand das IfZ um eine unabhängige Aufarbeitung der Geschichte des Magazins "Stern" gebeten. Die historische Analyse durch das IfZ wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Die Ergebnisse werden vollumfänglich veröffentlicht. Im Zuge des Forschungsprojektes werden alle historisch relevanten Unterlagen von Gruner + Jahr bzw. dem "Stern" ins Unternehmensarchiv von Bertelsmann nach Gütersloh überführt.

Thomas Rabe, CEO von Bertelsmann, sagt: "Die Publikation der gefälschten Hitler-Tagebücher im April 1983 bildet ein eigenes Kapitel in der Geschichte des 'Stern'. Wir halten es für notwendig, den Umgang mit der Entdeckung, Bewertung und Veröffentlichung der gefälschten Tagebücher bei Gruner + Jahr und Bertelsmann wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Ich freue mich sehr, dass das Institut für Zeitgeschichte als unabhängiger Partner bereit ist, im Rahmen der bereits angelaufenen Erforschung der 'Stern'-Geschichte diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Wir werden auch diesen Teil der wissenschaftlichen Arbeit des IfZ vollumfänglich unterstützen."

Das IfZ untersucht im Auftrag von Bertelsmann bereits die Phase ab der Gründung des "Stern" durch Henri Nannen 1948 bis zu dessen Ausscheiden 1983. Mit der Analyse will Bertelsmann einen objektivierenden, wissenschaftlichen und nachhaltigen Beitrag zur jüngst wieder aufgekommenen Diskussion um die Person des langjährigen "Stern"-Chefredakteurs Henri Nannen (1913-1996) leisten. Mit der historischen Analyse des Umgangs mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern werden Forschungszeitraum und -gegenstand erweitert, um ein objektives Bild zu erhalten, wie und warum es zur Veröffentlichung der Fälschung kommen konnte.

Angesiedelt ist die Forschungsarbeit beim stellvertretenden Direktor des Instituts für Zeitgeschichte, Prof. Dr. Magnus Brechtken, der als ausgewiesener Experte für die Auseinandersetzung mit dem Erbe des Nationalsozialismus gilt. Das Institut für Zeitgeschichte hat bereits zahlreiche Studien dieser Art erfolgreich durchgeführt. Auf Seiten von Bertelsmann wird das Projekt vom Unternehmensarchiv begleitet, das zur Unternehmenskommunikation des Konzerns gehört.

Zum Hintergrund

Die erste Ausgabe des "Stern" erschien am 1. August 1948 im neu gegründeten Stern-Verlag Henri Nannen. Seit 1965 wird der "Stern" durch die seinerzeit neu gegründete Gruner + Jahr GmbH & Co. KG verlegt. Bertelsmann erwarb 1969 zunächst 25 Prozent an Gruner + Jahr und stockte diesen Anteil bis 1976 auf 74,9 Prozent auf. 2014 übernahm Bertelsmann die restlichen Anteile und wurde damit zum alleinigen Eigentümer. Seit dem 1. Januar 2022 ist Gruner + Jahr Teil von RTL Deutschland.

Bertelsmann beauftragte im Jahr 1998 als eines der ersten Medienunternehmen in Deutschland eine Unabhängige Historische Kommission (UHK), die Geschichte des Unternehmens während der Zeit des Nationalsozialismus zu erforschen. Nach über dreijähriger Forschungsarbeit legte die UHK ihren Bericht "Bertelsmann im Dritten Reich" vor, der 2002 im C. Bertelsmann Verlag erschien. Der Aktenbestand der UHK bildet den Grundstein für das 2003 gegründete Bertelsmann-Unternehmensarchiv.

Quelle: Bertelsmann SE & Co. KGaA (ots)

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