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Olympisches Organisationskomitee bedauert Abbruch einer ZDF-Live-Übertragung

Archivmeldung vom 09.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Pekinger Organisationskomitee der Olympischen Spiele (BOCOG) hat zu der Störung einer Live-Übertragung im "ZDF-Morgenmagazin" in der vergangenen Woche Stellung genommen.

Bei dem letzten Treffen der "World Broadcaster" (Rechteinhaber) mit dem Pekinger Organisationskomitee vor den Olympischen Spielen bedauerten Pekings Vizebürgermeister Cai Fuchao und BOCOG-Mediendirektor Sun Weijia das Einschreiten von Sicherheitskräften während der Live-Übertragung. Vor den Vertretern der Rechteinhaber aus der ganzen Welt versprachen beide, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen werde. Es hieß, auch BOCOG-Präsident Liu Qi, der gleichzeitig Parteisekretär von Peking ist, habe schon am Vorabend sein Bedauern über den Vorfall ausgedrückt. Eine schriftliche Entschuldigung beim ZDF steht noch aus.

Zuvor hatte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender in einem Schreiben an BOCOG und an das chinesische Außenministerium scharf gegen den Vorfall protestiert. "Die zunehmende Behinderung der freien Berichterstattung durch chinesische Sicherheitskräfte in den letzten Wochen stimmt uns sehr besorgt", sagte Brender heute. "Wir nehmen den Schritt des chinesischen Organisationskomitees zur Kenntnis. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass dieses Versprechen für die Praxis der zuständigen Sicherheitsministerien und deren Mitarbeiter bindend ist."

Der Pekinger ZDF-Korrespondent Johannes Hano sprach von einem guten Zeichen: "Ein solches Einlenken hat es bisher noch nicht gegeben. Das ist ein sehr positives Signal. Wir hoffen, dass sich die chinesischen Behörden in Zukunft an ihr Versprechen halten, die vollständige Pressefreiheit zu den Olympischen Spielen herzustellen."

Am 3. Juli hatten chinesische Sicherheitskräfte eine im Vorfeld genehmigte Live-Übertragung des ZDF von der Chinesischen Mauer massiv gestört, woraufhin die Übertragung abgebrochen werden musste. Mehrere Sicherheitskräfte in Zivil und Uniform hatten die Hände vor die Kamera gehalten und verlangt, dass die Übertragung abgebrochen werde. Als Begründung wurde ein Interview mit einem amerikanischen Mauerexperten angegeben, das Teil der Live-Übertragung sein sollte. Zuvor hatte das ZDF alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt und die Gesprächsgäste bei den chinesischen Behörden angemeldet.

Nach einer Intervention des ZDF-Studios beim Außenministerium in Peking konnten die folgenden Live-Übertragungen ohne weitere Vorfälle durchgeführt werden. Der Zwischenfall hatte international für Aufsehen gesorgt. Die Störung einer Live-Übertragung steht im klaren Widerspruch zu dem Versprechen der chinesischen Regierung, die Pressefreiheit zu den Olympischen Spielen zu gewährleisten.

Quelle: ZDF

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