Bestsellerautor Marc Elsberg nennt KI "fleißiger Praktikant"

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Der österreichische Bestsellerautor Marc Elsberg ("Blackout") gibt offen zu, Künstliche Intelligenz (KI) bei der Arbeit an seinen Büchern einzusetzen. "Die KI ist ein fleißiger Praktikant, dem man ständig auf die Finger schauen muss, der aber doch oft Zeit spart", sagte der 58-Jährige in der Wochenzeitung "Die Zeit".
Besonders bei aufwendigen Recherchen sei KI hilfreich, etwa um Details
für Schauplätze zu sammeln. "Früher habe ich gegoogelt, stundenlang
Reiseberichte gelesen, YouTube geschaut, für fünf Zeilen Text war ich
oft zwei Stunden beschäftigt. Heute frage ich die KI und habe nach einer
Minute eine Antwort." Gleichwohl seien je nach Thema "zehn bis dreißig
Prozent der Antworten schlicht Unsinn".
Die Vorstellung, KI könne
eigenständig Romane schreiben, hält Elsberg hingegen für eine Illusion.
"Viele glauben: Man sagt einfach: 'Schreib mir einen typischen
Elsberg-Roman.' Und zack, liefert die Maschine das fertige Buch. In
Wahrheit scheitert das Ding schon auf Seite eins." Sprachmodelle wie
ChatGPT, Claude oder Perplexity könnten weder komplexe Plots entwickeln
noch überzeugende Figuren gestalten. "Aber sie können mir beim
Nachdenken darüber helfen."
Trotzdem warnt Elsberg in der "Zeit"
vor einer Konzernmonopolisierung der Künstlichen Intelligenz: "KI darf
nicht nur in Konzernhand liegen". Weiter sagte er: "Vielleicht brauchen
wir unabhängige öffentliche KIs, so wie einen öffentlich-rechtlichen
Rundfunk."
Quelle: dts Nachrichtenagentur