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Pianistin Hélène Grimaud weiß um die Gefahren des Alleinseins

Archivmeldung vom 16.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hélène Grimaud Bild: Bruce Klorfine, on Flickr CC BY-SA 2.0
Hélène Grimaud Bild: Bruce Klorfine, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die französische Pianistin Hélène Grimaud ist gern für sich - weiß aber um die Gefahren des Alleinseins. "Sehr schnell wird es leichter, allein zu sein, zu leben, wo man will, wann man will, wie man will", sagte sie in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Als Pianist hat man sowieso die Tendenz, ein wenig asozial zu leben, weil man so viel Arbeit allein erledigt." Seit sie wieder in der Nähe von New York lebt, pflegt Grimaud deshalb den Kontakt zu einem engen Freundeskreis. "Der ist wichtig, damit ich aus meiner sehr hermetischen Blase herauskomme."

In New York kümmert sich die Pianistin wieder verstärkt um ihr Wolf Conservation Center, einer Anlage im Norden von New York City, in der sie sich der Zucht und der Reintegration von Wölfen in ihre natürliche Umgebung widmet - allerdings erst, wenn sie längere Zeit frei hat. Deshalb wolle sie ihren "Terminkalender etwas umstellen", wie sie sagte. "Denn wenn ich für eine Woche zu Hause bin, packe ich aus, wasche die Wäsche, zahle Rechnungen, übe für die nächste Tour, organisiere, packe den Koffer - das ist keine wirklich lange Zeit, um Raum für sich zu haben, um normal zu leben. Ich brauche wenigstens zwei Wochen - um fünf Tage zu finden, in denen ich einen anderen Rhythmus leben, mich von der Welt abkapseln kann." In Deutschland hat Grimaud ein besonderes Verhältnis zu Hamburg entwickelt, der Stadt von Johannes Brahms. Außerdem liebt sie Bayern: "Wegen der Berge, der Seen, überhaupt der Natur. Außerdem habe ich eines meiner ersten Konzerte in München gespielt, mit Wolfgang Sawallisch und dem Orchester der Bayerischen Staatsoper. Das Verhältnis zu einer Stadt hat viel damit zu tun, wie man sie als Künstler zum ersten Mal erlebt."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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