Deutschlands meistzitierte Nachricht: Lidl-Skandal im "Spiegel" ist Top-Story

Die "Spiegel"-Enthüllung über Lidls geheime Krankheitsakten ist Deutschlands meistzitierte Nachricht im zweiten Quartal 2009. 43 Mal erregten sich die Journalistengemüter unter Berufung auf den "Spiegel", dass der Lebensmitteldiscounter die Krankheiten seiner Mitarbeiter dokumentierte.

Das katapultierte die Story an die Spitze des Landau Media Journalisten-Rankings. Eine Polizei-Panne beim Amoklauf in Winnenden, die von "Focus" aufgedeckt wurde, schaffte es auf den zweiten Platz (36 Nennungen). Auch Hartmut Mehdorns millionenschwere Abfindungsforderung im "Handelsblatt" zog die Medienaufmerksamkeit auf sich (29 Nennungen). Für das Journalisten-Ranking wurde die Berichterstattung von 60 meinungsführenden deutschen Zeitungen und Zeitschriften analysiert.

Der "Spiegel" veröffentlichte mit seiner Lidl- Story nicht nur die meistzitierte Nachricht im zweiten Quartal, sondern konnte sich auch als das meistzitierte Printmedium Deutschlands (917 Nennungen) behaupten. Das Nachrichtenmagazin belegte schon von Januar bis März den ersten Platz im Journalisten-Ranking. Der Journalist mit den meisten Exklusiv-Stories ist Dietmar Hawranek und stammt ebenfalls aus der "Spiegel"-Riege. Seine kontinuierliche Berichterstattung zur Zukunft von Porsche wurde insgesamt 52 Mal in anderen Medien aufgegriffen.

Unter den Top-Medien folgt die "Bild"-Zeitung mit gut einem Drittel der Nennungen auf dem zweiten Platz. Besonders die Veröffentlichung der Prügel-Eskapade von Simone Thomalla und Rudi Aussauer mündete in einem großen Presseecho und wurde 19 Mal zitiert (9. Platz der Top-Storys). Mit insgesamt 319 Nennungen ist das Boulevardblatt zwar nicht Spitzenreiter, hat aber zumindest unter den deutschen Tageszeitungen die Nase vorn. Da verblassen selbst Deutschlands Qualitätszeitungen: Die "Süddeutsche" schafft es trotz verbesserter Platzierung nur auf den vierten Rang. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" belegt lediglich Platz 13.

Aufsteiger ist der "Focus". Das Magazin eroberte im zweiten Quartal den dritten Platz und konnte seine Trefferquote in diesem Zeitraum fast verdoppeln (295 Nennungen). "Focus"-Redakteur Göran Schattauer, der enthüllte, dass ein Polizeibeamter den Amokläufer aus Winnenden vorzeitig hätte stoppen können, macht auch im Ranking der Top-Journalisten einen gute Figur. Er belegt hinter Michael Freitag vom "Manager Magazin" sowie Susanne Amann und Markus Grill vom "Spiegel" (2. Platz, jeweils 43 Verweise auf ihre Storys) den dritten Platz.

Der "Focus" ist im Ranking nicht nur aufgestiegen, sondern hat auch das "Handelsblatt" trotz der Mehdorn-Story auf die hinteren Plätze verwiesen. Mit der "Financial Times Deutschland" mussten somit zwei Wirtschaftszeitungen im Ranking Federn lassen. Die "Gruner + Jahr"-Publikation rutschte vom siebten auf den zehnten Platz (80 Nennungen).

Journalisten-Ranking: Deutschlands Topmedien im 2. Quartal 2009

    Rang Medium           Anzahl Treffer
1 Der Spiegel                         917
2 Bild                                     319
3 Focus                                  295
4 Süddeutsche Zeitung         286
5 Handelsblatt                       246
6 Bild am Sonntag                  143
7 Wirtschaftswoche                111
8 Welt am Sonntag                 106
9 Manager Magazin                   82
10 Financial Times Deutschland 80

 © Landau Media (Untersuchungszeitraum 01.04.2009 - 30.06.2009)

Zur Untersuchung: Die Landau Media AG hat im Journalisten-Ranking ermittelt, welche Nachrichten zu einer Top-Story geworden sind und von anderen Medien zitiert wurden. Dazu wertete die Landau Media AG als professioneller Medienanalyst 60 meinungsführende deutsche Publikationen im Untersuchungszeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2009 aus. Das Journalisten-Ranking zeigt, wer die Top-Story veröffentlichte, welcher Journalist zum bestimmenden Themenmacher avancierte und welches Medium zuerst berichtet hat, was interessiert.

Quelle: Landau Media AG