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Zeruya Shalev: "Ich als Jüdin fühle mich in Deutschland das erste Mal nach langer Zeit sicherer als in meiner Heimat"

Archivmeldung vom 19.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zeruya Shalev, Frankfurter Buchmesse 2015
Zeruya Shalev, Frankfurter Buchmesse 2015

Foto: Lesekreis
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev sprach im Interview mit Chefredakteurin Brigitte Huber und Kulturredakteurin Meike Schnitzler und erlaubte dabei dem Publikum sehr persönliche Einblicke in ihr Leben. Bekannt wurde sie in Deutschland mit ihrer Roman-Trilogie über die Liebe in der heutigen Zeit: "Liebesleben", "Mann und Frau" und "Späte Familie". Ihre Werke wurden in mehr als 22 Sprachen übersetzt, sie gehört zu den bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit. Ihr neuester Roman "Schmerz" ist am 14. September im Berlin-Verlag erschienen.

Auf die aktuelle Situation in Jerusalem angesprochen, reagierte Shalev sehr emotional: "Ich als Jüdin fühle mich in Deutschland das erste Mal nach langer Zeit sicherer als in meiner Heimat - so paradox das klingt." Ihr Leben sei ein Albtraum. In den letzten Wochen habe sich Jerusalem zum Schlachtfeld entwickelt. "Es ist schon gefährlich geworden, einkaufen zu gehen oder das Kind zur Schule zu bringen. Wenn ich irgendwo einen jungen Mann rennen sehe, dann denke ich, das ist ein Terrorist, der gleich auf mich, mein Kind oder jemanden aus meiner Familie losgeht."

Shalev wurde 2004 bei einem Terroranschlag schwer verletzt und erzählte auf der Buchmesse von ihrem langen Weg der Genesung - mental und körperlich: "Am Anfang konnte ich fast überhaupt nicht mehr laufen, und ich hatte große Angst nie mehr schreiben zu können. Tatsächlich hat mir dieser Gedanke mehr Sorgen bereitet als die Angst nie mehr gehen zu können. Als ich nach einem halben Jahr direkt einen alten Satz beendete, war das eine Befreiung." Schreiben sei in ihrem Leben einfach immer zentral gewesen.

Sehr offen sprach sie über Schwierigkeiten zwischen Männern und Frauen, ihre drei Ehen und die Liebe. "In meiner Heimat reden wir immer von der Zwei-Staaten-Lösung. Das unterstütze ich: ein Staat für Männer, einer für Frauen", erklärte Shalev augenzwinkernd. Laut Shalev gebe es in langjährigen Beziehungen häufig Kommunikationsprobleme: "Vielleicht ist es in Deutschland leichter, ich kenne die Männer hier nicht so gut. Aber Männer in Israel haben noch viel zu lernen."

Quelle: Gruner+Jahr, BRIGITTE (ots)

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