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Désirée Nosbusch: Ausländerfeindlichkeit am eigenen Leib erlebt

Archivmeldung vom 08.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Désirée Nosbusch (2018)
Désirée Nosbusch (2018)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspielerin Désirée Nosbusch ("Bad Banks") hat als Tochter einer italienischen Schneiderin in Luxemburg während ihrer Kindheit Ausländerfeindlichkeit am eigenen Leib erfahren.

"Ich habe mir Sprüche anhören müssen wie ,Das, was ihr zu Hause fresst, geben wir unseren Schweinen'. Polenta war gemeint", sagte die 55-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ich kannte auch keine normale Jeanshose, meine Mutter hat mir aber eine blaue Hose genäht, die ich stolz getragen habe. In der Schule hieß es dann: Ach, guck mal, wieder was aus der Lumpenkammer rausgezogen?"

Dies habe dazu geführt, dass sie umso stolzer auf ihre Herkunft gewesen sei, sagte Nosbusch, deren Vater Lkw-Fahrer und Vorsitzender der luxemburgischen Fernfahrergewerkschaft war: "Meine Mutter hat immer gesagt: Wichtig im Leben sind gute Manieren. Dann kannst du mit Bauern und Königen essen." Ein solches Erlebnis habe sie dann gehabt, als sie 1984 den Grand Prix d'Eurovision moderierte: "Da standen anschließend Prinz Albert von Monaco mit einem Bier in der Hand und meine Eltern mit einem Sektglas zusammen. Und mein Vater sagte: ,Herr Prinz, wieso haben Sie ein Bier, und ich muss das hier trinken?' Das war mein Vater."

Heute gibt Nosbusch ihr Geld am liebsten für schöne Abendessen mit Freunden und Familie aus: "Ich bin kein Liebhaber von klassischen Urlauben. Nur am Strand rumliegen kann ich nicht. Da langweile ich mich schnell. Aber essen gehen und mit meinen Lieblingsmenschen gute und intensive Gespräche führen, ist meine Form von Urlaub." Beim Klamottenkauf hingegen achtet sie eher aufs Geld: "Ich mag gerne schöne Kleidung, aber da bin ich eher eine Schnäppchenjägerin. Im Ausverkauf kann ich schon mal zuschlagen, aber die Normalpreise finde ich meistens übertrieben hoch."

Hart ins Gericht ging die "Bad Banks"-Darstellerin der Top-Bankerin Christelle Leblanc mit den Banken: "Meine Mutter ist immer zu ihrer Bank gegangen, und der nette Herr am Schalter hat sie beraten und ihr geholfen. Jetzt ist da nur noch eine Maschine, und es wird meiner 81-jährigen Mutter gesagt, sie solle das online machen. Zum Glück hat sie meinen Bruder und mich. Aber stellen Sie sich mal vor, sie wäre eine Frau, die alleine ist. Dann ist man doch komplett aufgeschmissen. Niemand denkt an diese Generation. Darüber kann ich mich richtig aufregen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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