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DIE ZEIT stellt sich Kritik von Attac-Aktivisten

Archivmeldung vom 04.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

ie Attac-Aktivisten Jutta Sundermann und Fabian Scheidler haben die jüngste Blattkritik bei der Wochenzeitung DIE ZEIT übernommen. Mit der Einladung reagierte Chefredakteur Giovanni di Lorenzo auf die im März erschienene gefälschte ZEIT-Ausgabe von Attac, die maßgeblich von den beiden Globalisierungskritikern gestaltet worden war.

Neben positiven Nachrichten aus der Zukunft kritisierte das täuschend echt gestaltete Plagiat auch das Original: Die ZEIT-Redaktion habe sich bisher "doch mehr als Teil der Macht verstanden denn als ihr kritischer Gegenpart", hieß es im Editorial der Attac-Fälschung.

"Wir freuen uns, dass die ZEIT-Redaktion sich unserer Kritik gestellt hat", sagte Jutta Sundermann. Mehr als 50 Redakteure und Redakteurinnen nahmen an der Sitzung teil. Die beiden Attac-Gäste zeigten auf, wo ihnen in der renommierten Wochenzeitung Unausgewogenheiten, Unschärfen und blinde Flecken aufgefallen waren - etwa wenn in der Berichterstattung über die Nato-Proteste oder über Bildungsreformen die Argumente von Protestierenden kaum vorkamen. "Und wir haben bemerkt, dass an einem bestimmten Punkt, wenn es um eine grundlegende Infragestellung von Produktionsweisen und Eigentumsverhältnissen geht, das Denken oft wie vor einer unsichtbaren Mauer aufhört. Von der ZEIT und vielen anderen Zeitungen wünschen wir uns hier eine Horizonterweiterung - und ein Forum für kontroverse Debatten ohne Denkverbote", sagte Fabian Scheidler nach dem Treffen.

Den Dialog mit der Redaktion der ZEIT bezeichneten die beiden Attac-Aktiven als sehr fruchtbar und anregend.

Allerdings hat sich die ZEIT im April nicht mehr ganz so kulant gezeigt wie noch im März. Der Verlag forderte Attac inzwischen unter Androhung von rechtlichen Schritten auf, mit der gefälschten Online-Ausgabe der ZEIT auf eine andere Internetseite umziehen. Das Plagiat ist jetzt zu erreichen unter: www.attac.de/zeit-plagiat 

Quelle: Attac Deutschland

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