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Recherchebüro "Correctiv" will 30.000 Mitglieder werben

Archivmeldung vom 05.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Das gemeinnützige Recherchebüro Correctiv will doppelt so viele Unterstützer für sich gewinnen wie die Krautreporter. "Ich hätte gerne langfristig 30.000 Leute, die uns unterstützen, also in fünf bis sieben Jahren", sagte der Investigativ-Journalist und Redaktionsleiter David Schraven dem "medium magazin" (Ausgabe 09/2014). Als Vorbild nannte der 43-jährige frühere Reporter der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" das längst etablierte Korea Center for Investigative Journalism. In Südkorea seien in zwei Jahren 30.000 Unterstützer zusammengekommen. Mit einer so großen Zahl könne ein Recherchebüro völlig unabhängig agieren.

Correctiv wurde durch drei Millionen Euro der Verlegerstiftung Brost ermöglicht. Schraven verriet jedoch im Interview, das schon bald die erste Projektförderung fließe. Für einzelne Recherchevorhaben will Correctiv jeweils 10.000 bis 20.000 Euro einwerben. Schraven und sein Co-Chef Daniel Drepper kündigten im "medium magazin" sehr innovative Formen an, in denen die Recherchen des derzeit achtköpfigen Teams veröffentlicht werden sollen. Noch dieses Jahr wird ein Comic über Nazi-Strukturen erscheinen, die auch nach dem Zerfall des NSU weiter intakt sind. Drepper sagte zu der ungewöhnlichen Idee, dazu einen Comic zu gestalten: "Investigativer Journalismus ist oft schwere Kost, nichts, was man zum Frühstück liest. Darum ist es so wichtig, es schön zu erzählen. Es wird Events geben, Lesungen und Schulungen."

Correctiv will auch abseits bekannter Formate wie Text, Foto, Audio und Video aufwendig recherchierten Journalismus präsentieren - zum Beispiel in Theaterstücken. Die Idee dazu kam Schraven beim Besuch des US-amerikanischen Vorbildprojekts ProPublica. Die dortigen Kollegen setzten investigative Recherchen zur Bankenkrise kreativ um, erzählte Schraven: "Ein unheimlich dröges Thema, aber extrem wichtig. Und dann haben die dazu ein Musical gemacht und ich stand davor und hab gedacht: Wie geil, ey! Und was machen wir hier?"

Quelle: Medienfachverlag Oberauer GmbH (ots)

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