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Marietta Slomka: "Ich, stutenbissig? So ein Quatsch!"

Archivmeldung vom 22.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Marietta Slomka (2015)
Marietta Slomka (2015)

Foto: Superbass
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die "heute"-Journal-Moderatorin Marietta Slomka wehrt sich gegen Kritik an ihren Interviews. Es sei "Quatsch", dass sie angeblich Frauen härter als Männer befrage und dass sie "stutenbissig" sei. "Mich interessiert nicht, ob ich einen Mann oder eine Frau vor mir habe", sagte Slomka im Gespräch mit dem Hamburger Magazin "stern". Sie verteidigt sich gegen ihr Image als Politikerschreck. "Ich frage hartnäckig nach, wenn ich das Gefühl habe, dass jemand ausweicht. Aber mir weibliche Zickigkeit zu unterstellen, wenn ich das bei einer Frau mache, ist im Jahr 2018 nur noch ermüdend."

Marietta Slomka, 48, moderiert seit 17 Jahren das "heute"-Journal im ZDF. Sie gilt als unerschrockene, coole Fragenstellerin, ihre scharfen Politiker-Interviews gelten als kleine Lehrstücke. Im Februar wurde die Journalistin (ihr Name bedeutet "kleiner Strohhalm") mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Ihre Art, ein Gegenüber zu befragen, ist inzwischen zu einem eigenständigen, geflügelten Verb geworden. Politiker würden von ihr "geslomkat", heißt es. "Dass eine journalistische Fragetechnik mit meinem Namen verbunden wird, hätte ich mir vor 17 Jahren, als ich den Job begann, auch nicht träumen lassen", sagte Slomka dem "stern".

Die Moderatorin äußerte sich auch zur aktuellen Diskussion um die Abschaffung der Fernsehgebühren und zur Kritik an ARD und ZDF: "Mich schmerzt es, wenn Journalismus generell verachtet wird und es heißt: 'Wozu brauche ich die überhaupt? Meine Informationen hole ich mir aus dem Netz'", sagte Slomka. Die Fülle öffentlich-rechtlicher Informationssendungen könnten private Sender nicht bieten. Die Alternative zu den kritisierten "Zwangsgebühren", öffentlich-rechtliche Sender über Steuermittel zu finanzieren, überzeugt sie nicht: "Dann müsste der Intendant des ZDF mit der jeweiligen Regierung verhandeln, wie viel Geld wir bekommen. Das wäre das Ende der Unabhängigkeit", so Slomka.

Dass Fernsehkameras Moderatoren und Moderatorinnen meist dicker erscheinen lassen, ist für Slomka kein Thema. Sie hungere nicht dagegen an. "Ich mache auch nicht groß Sport", bekennt die Moderatorin, "ich esse oft Ungesundes, wenn wir vor der Sendung überhaupt dazu kommen, etwas zu essen. Stressdiät sozusagen." Die neue HD-Fernsehtechnik empfindet Slomka dagegen als "Horror". Die hoch auflösende Technik sei gut für Natur-Dokus und Sportereignisse, aber nicht für Menschenfotografie. "Mit HD sehen sie den kleinsten Make-up-Krümel auf der Backe. Das ist auch nicht authentisch, weil sie in natura ja normalerweise nicht mit Vergrößerungsglas und Lampe an ein Gesicht rangehen - außer Sie sind Kosmetikerin."

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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