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Media Control deckt neue Manipulationsversuche auf

Archivmeldung vom 14.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der letzte gescheiterte Versuch die Charts mit gezielten CD-Aufkäufen die Chart zu manipulieren, liegt anderthalb Jahre zurück. Jetzt wurden von media control GfK International neue Fälle aufgedeckt. Der damals beteiligte Musik-Produzent David Brandes hat mit den aktuellen Vorfällen nichts zu tun.

Ulrike Altig, Geschäftsführerin media control, betont, dass es sich um frische Fälle handele, die in den vergangenen sechs Wochen nicht zuletzt wegen der letztjährigen Vorkommnisse noch einmal verbesserten Kontrollmechanismen aufgefallen waren. "Es wird enormer Druck ausgeübt, um in die Charts zu kommen", sagt Altig. So hätten die Drahtzieher gezielt Aufkäufer eingesetzt, um bestimmte CDs in den Shops zu kaufen". Auch im Bereich E-Commerce hätten die Täter die Möglichkeit von Sammelbestellungen "kreativ genutzt", verrät Altig.

Allerdings hätten die Manipulatoren dabei Fehler gemacht, erläutert die Media-Control-Chefin: "So haben Aufkäufer für die Künstler nachvollziehbare Einkaufstouren durch die Märkte gemacht, um in kleinen Mengen und mit viel Zeit eine Platzierung zu ergattern. Sie reisten dafür quer durch Deutschland" Weiterhin wurden Titel "mehrerer Produzenten bei Downloadshops für viel Geld massenweise heruntergeladen", fügt sie an.

Gegen diese Praxis setzt Media Control Mitarbeiter ein, um Aufkäufe in den Shops zu verifizieren. Zudem habe das Unternehmen das Kontrollnetz immer engmaschiger gezogen: "Wir können einzelne Titel gesondert kontrollieren, so dass Ungereimtheiten auffallen. Zum Beispiel können wir am Bildschirm bestimmte Einkaufsaktionen sekundengenau auf der Landkarte verfolgen."

Dennoch räumt Ulrike Altig ein: "Ich kann noch nicht sagen, ob zwischen den Fällen wirklich eine Verbindung besteht." Allerdings habe sich das neue Sales-Tracking von Media Control beim Aufspüren dieser Fälle erfolgreich bewährt, resümiert sie.

Und sie setzt noch einen drauf: "Erst wird versucht, über Manipulation in die Charts zu kommen, und wenn dies nicht funktioniert, schaltet man den Anwalt ein." So liegt Media Control ein Anwaltsschreiben der Produzenten der Künstlerin Louiza vor, in dem gefordert wird, die "in der ersten Woche nach Veröffentlichung nicht berücksichtigten Verkäufe in der Folgewoche bei der Erstellung der Single-Verkaufs-Charts entsprechend mit zu berücksichtigen". Louizas Vertriebsfirma Intergroove distanziert sich vom Vorgehen des Labels.

Der betroffenen Titel platzierte sich aufgrund der erwähnten Erkenntnisse nicht in den Top 100 Single-Charts. Ulrike Altig betont: "Media Control ist nicht beeinflussbar. Wir werden wehrhaft die Glaubwürdigkeit der deutschen Musik-Charts verteidigen. Ich stehe persönlich für eine exakte Chartermittlung; es liegt mir sehr viel daran, die Ehrlichen zu schützen und wachsam zu sein."

Quelle: Pressemitteilung Media Control GfK International GmbH

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