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Schauspieler Mehmet Kurtulus: Ich gehöre zur Generation 20.15 Uhr

Archivmeldung vom 21.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Mehmet Kurtulus Bild: canburak, on Flickr CC BY-SA 2.0
Mehmet Kurtulus Bild: canburak, on Flickr CC BY-SA 2.0

Schauspieler Mehmet Kurtulus (50) sieht seine Filme lieber im linearen Fernsehen als in der Mediathek: "Es hat eine andere Energie, wenn man sagt ,Es ist jetzt Donnerstagabend, 20.14 Uhr, und in einer Minute geht's los' als wenn man sich den Film morgens um vier oder nachmittags um drei in der Mediathek anschaut, wenn man das Gefühl hat, der einzige Zuschauer zu sein", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ich gehöre zu der Generation, die mit 20.15 Uhr aufgewachsen ist. Auch wenn wir heute im Zeitalter der Streamingdienste sind, stelle ich mir immer noch die Frage ,Was kommt heute um 20.15 Uhr?'. Das steckt einfach noch in mir."

Am 27. April stellt ihn diese Vorliebe vor ein Dilemma: Kurtulus feiert seinen 51. Geburtstag, und die ARD zeigt um 20.15 Uhr den ersten von zwei Teilen seines neuen Films "Mordach - Tod in den Bergen". Deshalb will der Schauspieler versuchen, den Film zu sehen: "Er ist so etwas wie ein Geburtstagsgeschenk, wenn auch absolut zufällig. Ich habe ihn bisher nur einmal gesehen, und das ist schon eine Weile her. Die Neugierde steigt also."

In dem Zweiteiler spielt Kurtulus einen verdeckten Ermittler - wie schon in den sechs Tatort-Folgen, in denen er von 2008 bis 2012 als Cenk Batu zu sehen war. Dass es damals großes öffentliches Aufsehen um den ersten türkischstämmigen Tatort-Kommissar gab, kann er bis heute nicht verstehen: "Wenn in den 60er-Jahren ein türkischer Arzt in Köln eine Praxis eröffnet hätte, wäre es eine Sensation gewesen. Wenn aber im Jahre 2008 ein gebürtiger Türke, der seit über 35 Jahren in Deutschland lebt, Tatort-Kommissar wird, sollte es keine Sensation mehr sein. Aber das war für mich ein Zeichen dafür, dass unsere Integration offenbar noch nicht so weit war, wie wir dachten. Das höchste Maß an Integration ist Normalität. Und die hatten wir nicht."

Die Reaktionen seien damals in sehr unterschiedliche Richtungen ausgeschlagen, berichtete Kurtulus: "Auf der einen Seite hieß es wow, endlich, wie schön. Aber im Internet war man teilweise nicht sehr nett zu mir, da wurde es auch rassistisch: Müssen wir den Tatort jetzt auf Türkisch gucken? Gibt's den jetzt mit Untertiteln?"

Nach dem selbst gewählten Tatort-Aus konzentrierte sich Kurtulus hauptsächlich auf internationale Projekte und drehte in den USA und mehreren europäischen Ländern Kinofilme und Streaming-Serien. Diese Zeit habe ihn verändert, räumte der Schauspieler ein: "Ich bin in der Türkei geboren und in Deutschland aufgewachsen und habe durch die Chance, das Ausland zu besuchen, ziemlich schnell bemerkt, dass ich keine Grenzen mehr im Kopf habe. Ich fühle mich in Mexiko genauso wohl wie in Japan, der Türkei etc. Ich habe mein Leben auf zwei ganz einfache Sachen runtergebrochen: Der Humanismus ist meine Religion und die Erde meine Heimat."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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