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Bild-Zeitung zwangsbeglückt Deutschland

Archivmeldung vom 20.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild-Zeitung: zwangsbeglückt alle Deutschen. Bild: pixelio.de, Monika Lechler
Bild-Zeitung: zwangsbeglückt alle Deutschen. Bild: pixelio.de, Monika Lechler

Unter dem Motto "Bild für alle" will die deutsche Bouleverd-Zeitung "Bild" zu ihrem 60. Geburtstag im Juni sämtliche 41 Mio. deutschen Haushalte mit einer Gratis-Ausgabe beliefern. Auch Werbeverweigerer sollen ein Exemplar erhalten, heißt es explizit in einer Werbebroschüre des Blattes. Werbeeinschaltungen für die Jubiläumsausgabe werden zu sehr hohen Preisen verkauft.

"Aus Markensicht ist das problematisch. Es gibt sicher einen Anteil von Konsumenten, die eine Zwangsbeglückung ablehnen. An einen nachhaltigen Imageschaden glaube ich bei einer einmaligen Aktion aber nicht", sagt Oliver Schmitt, Chef der Agentur viennabrand, gegenüber pressetext.

Rechtlich komplex

Die zum Axel-Springer-Medienkonzern gehörende Bild-Zeitung feiert ihren 60. Geburtstag am 24. Juni 2012. Die Gratis-Ausgabe soll schon am 23. in allen deutschen Privat-Briefkästen zu finden sein. Auf Nachfrage von pressetext vermuten mehrere deutsche Rechtsanwälte, dass diese Vorgehensweise zu rechtlichen Problemen führen könnte. Die Frage ist allerdings sehr komplex und berührt mehrere juristische Spezialgebiete. "Es wird sicher Beschwerden geben, die Bild-Zeitung hat immer schon polarisiert. Die Erweiterung des Leserkreises wird eine einmalige Sache bleiben", sagt Schmitt.

Normalerweise hat die Bild-Zeitung eine Auflage von etwa 2,7 Mio. Exemplaren. Die Geburtstags-Edition soll in mehreren Etappen gedruckt werden. In der Werbebroschüre von Axel Springer Media Impact wird die Aktion als "größte Vertriebsaktion in der Geschichte von Bild" angepriesen. Inhaltlich soll die Spezial-Ausgabe "Editions-Charakter" haben und "einen Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft" spannen. "Wenn die Ausgabe gut gemacht ist, kann sich auch ein positiver Effekt für Bild ergeben", sagt Schmitt.

Unverschämte Preise

Die hohe Reichweite, die durch die Zwangsbeglückung von 41 Mio. Haushalten erreicht werden kann, lässt sich der Springer-Konzern fürstlich bezahlen. Werbekunden, die eine Anzeige schalten wollen, müssen für ein ganzseitiges Inserat satte vier Mio. Euro auf den Tisch legen. Eine halbe Seite kostet 2,2 Mio. und ein "VIP-Streifen" auf der Rückseite 1,3 Mio. Euro. Durch Rabatte können Werbekunden zwar noch mit Nachlässen rechnen, die Preise bleiben aber stattlich.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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