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Medienwächter Wolf-Dieter Ring kritisiert Bundeskartellamt wegen Entavio-Blockade

Archivmeldung vom 11.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zwischen den Landesmedienanstalten und dem Bundeskartellamt zeichnet sich ein medienpolitischer Streit ab. Knackpunkt ist das Veto des Kartellamts gegen die gemeinsame Teilnahme der beiden großen TV-Familien ProSiebenSat.1 und RTL auf der geplanten digitalen Plattform der Astra-Satellitenflotte, Entavio.

Wolf-Dieter Ring, Präsident der bayerischen Landesmedienanstalt BLM, wirft dem Bundeskartellamt eine Blockadehaltung vor. Die Einstellung der Behörde werfe Deutschland bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich zurück, betont Ring in einem Interview mit dem Kontakter, dem internationalen Nachrichtendienst der Kommunikationsbranche.

Die Betrachtung des Kartellamts sei selektiv, moniert der bayerische Medienaufseher. Astra müsse die Chance eingeräumt werden, direkte Kundenbeziehungen aufzubauen, wie es bei Kabelnetzbetreibern oder Mobilfunkanbietern längst der Fall ist. "Im Sinne der Gleichbehandlung von Infrastrukturanbietern gilt: Es kann dem Satellitenbetreiber nicht verwehrt werden, was im Kabel umgesetzt ist", erklärt Wolf-Dieter Ring im Interview mit dem Kontakter. Er fordert daher einen neuen Ordnungsrahmen, um solche gängigen Geschäftsmodelle auch für Satellitenbetreiber möglich zu machen.

Astra will über die digitale Satelliten-Plattform Entavio ab 2007 Fernsehprogramme verschlüsselt verbreiten. Nutzer brauchen eine Set-top-Box samt Smartcard, um Free-TV-Angebote wie RTL zu sehen. Zudem fällt eine monatliche Servicegebühr in Höhe von bis zu 3,50 Euro an.

Die Sender wollen mit der so genannten Grundverschlüsselung ihre Inhalte schützen und neue Geschäftsmodelle starten. Das Kartellamt sah in der Teilnahme beider TV-Familien, RTL und ProSiebenSat.1, eine verbotene Kartellabsprache - zumal Astra den Satelliten-Markt beherrscht. Die Behörde drohte mit Abmahnung des Geschäftsmodells. Dem kam ProSiebenSat.1 vergangene Woche zuvor, indem die TV-AG auf eine Grundverschlüsselung via Satellit verzichtete.

Quelle: Pressemitteilung Kontakter

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