Prozess um Compact-Verbot wird am Mittwoch fortgesetzt

Bild: COMPACT
Der Prozess um das Verbot des Magazins Compact wird am Mittwoch vor dem Bundesverwaltungsgericht fortgesetzt. Nach einem knapp acht Stunden andauernden ersten Verhandlungstag wurde die Sitzung am späten Nachmittag unterbrochen. Der Prozessauftakt war von juristischem Geplänkel, einer Diskussion um den Ablauf des weiteren Verfahrens und über das Vereinsrecht geprägt.
Denn dieses hatte die damalige Innenministerin Nancy Faeser (SPD)
herangezogen, als sie im Juli 2024 den Betrieb der Compact-Magazin GmbH
und einer verbundenen Gesellschaft untersagte. Begründung: Das Magazin
sei ein "Sprachrohr der rechtsextremistischen Szene". Das
Bundesverwaltungsgericht hatte den Sofortvollzug des Verbots im August
2024 bereits teilweise ausgesetzt, seitdem erscheint "Compact" vorläufig
wieder, nun soll eine endgültige Entscheidung fallen.
Chefredakteur
Jürgen Elsässer hielt am Dienstag zum Prozessauftakt unter anderem eine
Ausgabe des Magazins mit dem Konterfei von Adolf Hitler und der
Titelzeile "Wer finanzierte Hitler" in die Kameras. Auch danach sparte
er nicht mit offensichtlich ironisch gemeinten Provokationen: "In meiner
Ehe hat meine Frau die Hosen an. Aber in der Redaktion, im Verlag bin
ich der Diktator", sagte er vor Gericht.
Das
Bundesverwaltungsgericht hatte zunächst drei mögliche Verhandlungstage
terminiert. Ob diese ausgeschöpft werden und wann ein Urteil fallen
könnte, war auch am Dienstagabend noch offen. Compact-Anwalt Ulrich
Vosgerau zeigte sich optimistisch. Sollte der Prozess aus Sicht des
Magazins dennoch verloren gehen, kündigte er einen Gang vor das
Bundesverfassungsgericht und notfalls vor den Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur