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Soziologe Nassehi: Neurechte reden wie Rudi Dutschke

Archivmeldung vom 23.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rudi Dutschke (1976)
Rudi Dutschke (1976)

Von Hans Peters / Anefo - Nationaal Archief, CC BY-SA 3.0, Link

Nach Überzeugung des Soziologen Armin Nassehi leben die Strategien und Argumente der 68er heute in den neurechten Bewegungen fort. "Wenn man Rudi Dutschke über die parlamentarische Demokratie reden hört, dann sind das Sätze, die man heute von den Neurechten in fast gleicher Formulierung findet", sagte Nassehi der "Welt".

Als Beispiele nannte er die These, die Politiker hätten sich vom unmittelbaren Lebensgefühl des Volkes oder der Wähler entfernt und ignorierten die wirklichen Bedürfnisse der Menschen. "Auch der Anti-Elitismus ist ähnlich und die starke Kritik am Parlamentarischen System", so Nassehi. "Parlamentarismus heißt immer Pluralismus. Die Neurechten setzen interessanterweise an den explizit linken Strategien an."

Nassehi ist Professor für Soziologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität Münchens. In diesen Tagen erscheint sein neues Buch "Gab es 1968".

Zu den möglichen Erklärungen für die 68er-Bewegung zählt der Soziologe den großen Einfluss der Popkultur. "Für mich ist eine der unverständlichsten Geschichten, dass Kinder aus privilegierten bürgerlichen Familien, die ja die einzigen waren, die damals studieren konnten, hinter Bildern von Diktatoren hergelaufen sind, von Ho Chi Minh und von Fidel Castro und von Mao Zedong", so Nassehi. "Das kann man nicht inhaltlich erklären, aber als Pop-Pose. Das, was damals Ho Chi Minh war, ist heute die identitäre Pose derer, die angemessen angesprochen werden wollen. Che Guevara hat es immerhin zur Pop-Ikone geschafft."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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