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Schauspielerin Katharina Schüttler: "Eine ganze Weile habe ich alle SMS abgetippt"

Archivmeldung vom 07.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Titelbild zu Ausgabe 05/2021, EVT: 07.04.2021 Bild: EMOTION Verlag GmbH Fotograf: Julia von der Heide
Titelbild zu Ausgabe 05/2021, EVT: 07.04.2021 Bild: EMOTION Verlag GmbH Fotograf: Julia von der Heide

Katharina Schüttler liebt es, sich weiterzuentwickeln. Gerade scheint die Schauspielerin an einem Wendepunkt zu stehen: "Ich bin eigentlich ein sehr logischer, rationaler Mensch, aber etwas in mir drin sagt mir immer deutlicher, dass ich Logik Logik sein lassen sollte und mich fernab davon aufmachen sollte, um an anderen Stellen nach Gold zu graben", sagt die 41-Jährige im Interview mit EMOTION.

"Seinem Gefühl zu folgen, sich zu spüren, ist das Allerwichtigste. Dann löst es sich auch auf, dass es irgendwie relevant sein könnte, was andere über einen denken", sagt die mehrfach ausgezeichnete Theater- und Filmdarstellerin.

Wie fragil Erfolg ist, hat die gebürtige Kölnerin schon früh erlebt: Als sie 2006 "Schauspielerin des Jahres" wurde, verdammte eine schwere Kehlkopfentzündung sie genau da zu drei Wochen "Klappehalten". Frust? Ja - aber vor allem eine Chance nachzudenken: "Ich wusste plötzlich: Ich muss etwas in meinem Leben ändern. Dafür war ich bis dahin zu feige gewesen."

Sie hatte den Wunsch nach Berlin umzuziehen. "Ich kam nicht damit klar, dass ich meinen Freund dadurch verletzen würde. Also war meine Taktik, weiterzumachen wie bisher - aus Angst, nicht gemocht zu werden", sagt Schüttler, die aus einer Theaterfamilie stammt. "Mir ist es sehr schwergefallen, mit dem Gefühl klarzukommen: Du bist schuld am Unglück von jemand anderem. Dabei habe ich da schon gewusst, ich muss meine Wünsche artikulieren - mein Körper hatte mir ja gerade gezeigt, was passiert, wenn man das nicht tut."

Seitdem verfolgt die Wahl-Berlinerin einen Rückweg zu ihrem "Kern" - ein zentraler Schritt dabei: "Man muss sich befreien. Auf allen Ebenen. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes in meinem Leben ausgemistet."

Gerade steckt sie wieder in einer Ausmist-Phase: "Wie Marie Kondo es empfiehlt, überprüfe ich bei jedem Gegenstand, ob er mich glücklich macht." Dieses Mal landeten haufenweise Fotos im Müll. "Ich besitze jetzt zwar immer noch eine ganze Kiste, aber heute ist das eine Kiste voll Bedeutung. Das ist ein gutes Gefühl. Vor allem ist mir bewusst geworden: Ich habe auch nur so viel loszulassen, weil ich so viel festgehalten habe." Von alten Kalendern hat sie sich in diesem Zuge ebenfalls befreit. Warum sie die bisher aufbewahrt hatte: "Ich dachte, dann kann ich immer nachgucken, wann was gewesen ist. Eine ganze Weile habe ich alle SMS abgetippt, die ich geschickt oder bekommen habe ... das war wie Tagebuch schreiben. Ich habe auch zwei Jahre lang Mails ausgedruckt."

Katharina Schüttler befreit dieses Ausmisten, sogar, obwohl sie es bei ein paar Sachen bereut hat: "Etwa ein Pizzaschneider von den Simpsons oder meine Rollensammlung aus der Schauspielschulzeit. Ein paar Dinge springen vielleicht fälschlicherweise über die Klippe... Ob etwas noch gebraucht wird, das kann ohnehin immer nur eine Momentaufnahme sein. Aber die radikalen Ausmistprozesse würde ich nicht wieder rückgängig machen wollen. So paradox das auch klingen mag: Das Loslassen ist eine wahnsinnige Bereicherung", sagt die zweifache Mutter im EMOTION-Interview. Da wundert es nicht, dass das Schwelgen in Nostalgie ihre Sache nicht ist. "Ich glaube, wenn man sich immer wieder in Erinnerungen verliert, ist man nicht mehr im wahren Leben präsent. Und das Wichtigste ist doch: überhaupt dabei zu sein, wenn man lebt."

Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)

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