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Ina Müller: Das Plattdeutsche wird künstlich am Leben gehalten

Archivmeldung vom 23.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ina Müller (2019)
Ina Müller (2019)

Foto: © Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ina Müller (56) glaubt nicht an ein Fortbestehen der plattdeutschen Sprache. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte sie: "Der Mensch war ja auch mal behaarter als heute, irgendwann hat die Evolution eingesetzt. Genauso, denke ich, verhält es sich mit Sprachen."

Das Plattdeutsche werde ihrer Ansicht nach heute künstlich am Leben gehalten. "Auf der einen Seite finde ich das gut, weil es meine Muttersprache ist und ich mir wünsche, dass sie erhalten bleibt", so die 56-Jährige. Andererseits finde sie, dass es an sprachlicher Weiterentwicklung fehle. "Die ganzen neuen Ausdrücke fehlen, oder sie werden künstlich hergestellt. Eine CD heißt dann "Spegelplatt", und so geht es mit vielen Wörtern."

Die aus Köhlen bei Cuxhaven stammende Künstlerin sprach bis zu ihrer Einschulung nur Plattdeutsch. Wie die Sprache heute verwendet wird, gefällt ihr nicht. "Mich stört, dass Platt oft mit Mistforken und Hühnern inszeniert wird", sagte Müller der "NOZ". Leute in ihrem Alter, die mit der Sprache aufgewachsen seien, würden heute genau wie jeder andere Netflix und Spotify nutzen. "Da muss man doch das Plattdeutsche nicht ständig in diesen Kontext einbetten", so Müller weiter.

Der Sängerin und Moderatorin missfällt auch die Kommerzialisierung der Sprache. "Manche benutzen sie kommerziell und sagen: Wenn es auf Hochdeutsch nicht klappt, lass es uns auf Platt versuchen - das verkauft sich gut." Dass sie keine Lesungen mehr auf Plattdeutsch gibt, erklärt sie so: "Ich hätte auch gerne mit meinen Plattdeutsch-Lesungen und Geschichten weitergemacht, aber ich habe gemerkt, dass ich dadurch zu doll auf dieses Heimatthema festgenagelt wurde."

Ina Müller (56) hat auch nach vielen Jahren im Showgeschäft noch immer Lampenfieber vor jeder Tournee - nicht dagegen, wenn sie im Fernsehen auftritt. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte sie: "Fünf Minuten vor der Show denke ich jedes Mal, ich bin zu alt für den Scheiß. Wirklich!"

Nach der Show sei sie dann aber wieder voller Euphorie und wünsche sich nichts sehnlicher, als ständig auf der Bühne zu stehen. "Ich würde gerne Mick Jagger mal fragen, wie das bei ihm so ist", sagt Müller, die den "Rolling Stones"-Frontmann bislang noch nicht getroffen hat.

Dass die Aufregung vor einem Auftritt als Sängerin so viel größer sei, habe verschiedene Gründe. "Da fängt der Tag schon anders an. Habe ich genug geschlafen, wann kann ich essen, was macht die Stimme, wieso tut die Schulter weh?" Außerdem sei der Live-Faktor entscheidend für ihr Lampenfieber. "Da muss um acht Uhr einfach alles stimmen. Da kann man nichts schneiden oder wiederholen." Vor ihrer Late-Show "Inas Nacht" verspüre sie im Vergleich ausschließlich positive Emotionen und Vorfreude. "Ich freue mich vor jeder Sendung wie ein Hund aufs Leberwurstbrötchen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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