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Dieter Hildebrandt: "Ich habe mich vom Fernsehen verabschiedet"

Archivmeldung vom 28.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo von "stoersender.tv"
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"Ich habe mich vom Fernsehen verabschiedet", sagt der Altmeister des deutschen Kabaretts Dieter Hildebrandt im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe). Mit 85 Jahren beschreitet Hildebrandt neue Wege im Internet. In März wird der Kanal "störsender.tv." auf Sendung gehen.

Das nötige Startkapital in Höhe von 125.000 Euro haben Hildebrandt und der Journalist Stefan Hanitzsch mittlerweile per Schwarmfinanzierung im Internet gesammelt, wie Hildebrandt dem "nd" erzählt. "Ich glaube, das Fernsehen will seinen Auftrag gar nicht mehr erfüllen. Das sieht man an dem Programm. Es gibt 32 verschiedene 'Tatorte". Wer will denn immer wieder diese 'Tatorte' sehen? Ununterbrochen sieht man Sport, den man nicht unbedingt sehen muss - hoch bezahlt, aber langweilig. Das Fernsehen hat wahrscheinlich gar nicht mehr das Ziel, das es vor 30 Jahren hatte, nämlich eine Einrichtung zur Information und zur Bildung zu sein", kritisiert der Kabarettist, der durch Sendungen wie "Scheibenwischer" (ARD) in den 1980er Jahren zum Aushängeschild des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zählte.

Die Umbenennung der GEZ-Gebühr in eine Haushaltsabgabe bestätige seinen Verdacht, dass der Fernseher "kein Kulturgerät ist, sondern eigentlich ein Haushaltsgerät". Als Kabarettist habe er heute im Internet "zumindest die Möglichkeit", freier und unabhängiger zu agieren, so Hildebrandt weiter. "Man sieht, dass da etwas entsteht, das die eingetretenen Pfaden verlässt." Er sei kein Computerfachmann, "aber ich werde versuchen, hineinzukommen in dieses Medium und ich werde mich bemühen, es zu verstehen."

Mit den jeweils rund halbstündigen Sendungen will Hildebrandt zudem Gegenöffentlichkeit schaffen. "Wir wissen ganz genau, dass die Jubeldaten über die soziale Situation nicht übereinstimmen mit der Wirklichkeit. Zum Beispiel wird uns immer wieder in Zahlen dargestellt, dass die Arbeitslosigkeit angeblich sinkt. Gleichzeitig steigt aber die Zahl der Minijobs. Das ist ein Missverhältnis, das auf einer wissentlich falschen Information fußt", kritisiert Hildebrandt. Namhafte Kollegen Hildebrandts wie Georg Schramm, Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig und Gerhard Polt haben bereits ihre Unterstützung für den Internet-Sender zugesagt.

Quelle: neues deutschland (ots)

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