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Spitzenköchin Maria Groß: Spaghetti geben mir ein Alles-wird-gut-Gefühl

Archivmeldung vom 10.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Spaghetti (Symbolbild) Bild: pixelio.de/Tim Reckmann
Spaghetti (Symbolbild) Bild: pixelio.de/Tim Reckmann

Das Lieblingsgericht "Spaghetti Napoli" der Erfurter Spitzenköchin Maria Groß (41) geht auf eine Kindheitserinnerung zurück: "In der DDR gab es entweder nur Spirelli oder Makkaroni. Das waren die einzigen zwei Nudelsorten. Spaghetti kam erst nach der Wende dazu", sagte sie im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Pasta habe sie schon immer gerne mit Tomatensauce gegessen: "Meine Oma hat dazu alte Brotkrumen in Butter angeröstet, auf die Nudeln gelegt und eine süßliche Tomatensauce an der Seite des Tellers gehabt." Es sei ein Gefühl der Geborgenheit und einer heilen Welt, das sie immer noch mit Pasta und Tomatensauce verbinde: Stehen Spaghetti auf dem privaten Speiseplan, "rufe ich immer wieder dieses Alles-ist-gut-Gefühl ab."

Maria Groß kehrte nach Aufenthalten in der Schweiz 2013 in ihre Heimat nach Erfurt zurück, wo sie ihren ersten Michelin-Stern erhielt. Seit 2015 hat sie dort ihr eigenes Restaurant: "Ich bin froh, dass ich zu Hause bin, weil meine Großmutter noch lebt. Die Familie und der harte Kern, mit dem ich groß geworden bin, sind für mich sehr wichtig. Dazu diese Ruhe, diese Weiten und diese ländliche Idylle, dass du gute Bezugspunkte hast zu guten Produkten."

Man könne, wenn man wolle, fast das ganze Jahr über alles aus Thüringen beziehen und das Geld in der Region lassen: "Das ist nach wie vor ein Aufbau-Thema in den neuen Bundesländern, weil man durch die Zentralisierung in 40 Jahren DDR-Diktatur wahnsinnig viel kaputt gemacht hat." Dazu gehöre auch der Lokalpatriotismus, den man "leider allzu oft der rechten Front" überlasse, kritisierte Groß.

Sie selbst zelebriere zwar einerseits Heimatliebe "mit einem gesunden Selbstbewusstsein nach außen", hadere andererseits aber auch mit dem Begriff, weil sie immer noch Strukturen sieht, die an DDR-Zeiten erinnerten: "Es gibt viele, die dageblieben sind und nie draußen waren. Ich meine damit nicht den Bauern um die Ecke, der seinen Hof nicht verlassen hat, sondern Leute, die jetzt noch tatsächlich Politik und Verwaltung prägen."

Die Sterneköchin kann sich auch eine Zukunft ohne ihr Restaurant vorstellen: "Es wäre mein Wunsch, mich früher zurückzuziehen und andere Dinge zu machen. Das Tagesgeschäft in der Gastronomie ist so intensiv: Man lässt Menschen so nah an sich ran, und ständig wird durch Dritte die Arbeit beurteilt. Mein großer Traum ist ein Selbstversorgerhof ganz woanders. Ich bin verliebt in die Toskana, aber dann müsste ich erst Italienisch lernen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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