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Autor und Historiker Heinz Schön verstorben

Archivmeldung vom 29.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Heinz Schön Bild: Zeitgut Verlag GmbH
Heinz Schön Bild: Zeitgut Verlag GmbH

Er hat einen großen Teil seines Lebens der Dokumentation des Untergangs der „Wilhelm Gustloff“ gewidmet und die „Rettungsaktion Ostsee 1945“ in das Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit gebracht. In diesen Tagen ist der Autor und Historiker Heinz Schön im Alter von 86 Jahren verstorben.

Heinz Schön überlebte im Januar 1945 als 18-Jähriger den Untergang der "Wilhelm Gustloff". Bei der Torpedierung des Schiffes vor der pommerschen Ostseeküste kamen mehr als 9.000 Menschen ums Leben. Bis Kriegsende nahm Schön als Zahlmeister-Assistent noch an elf anderen Rettungsfahrten über die Ostsee teil. Die Ereignisse damals prägten sein Leben dauerhaft. Bereits kurz nach Kriegsende begann er, Dokumente, Fotos und Zeitzeugenberichte über die Rettungsaktionen zu sammeln. Schön wurde Verfasser zahlreicher Bücher über das Schicksal der Gustloff und die "Rettungsaktion Ostsee 1945". Er war zudem Fachberater bei vielen TV-Dokumentationen und Spielfilmen zu diesen Themen, darunter der ZDF-Zweiteiler „Die Gustloff“ mit Kai Wiesinger, Heiner Lauterbach und Detlev Buck.

Schön gilt als einer der besten Kenner der Geschichte des deutschen Ostseeraumes während des Dritten Reiches und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Seine 1984 erschienene Dokumentation „Die „Gustloff“-Katastrophe – Bericht eines Überlebenden“ diente dem Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass als Quelle für die in 25 Sprachen übersetzte Novelle „Im Krebsgang“, in der er das Schicksal des Fl üchtlingsschiffes „Wilhelm Gustloff“ in den Mittelpunkt stellte. Dabei bezog er Heinz Schön namentlich in die Handlung ein.

Nach dem Krieg baute der junge Schön in Göttingen die Volkshochschule mit auf, ehe er 1953 nach Herford ging und dort Fremdenverkehrsdirektor für die Stadt wurde. Zugleich prägte er als Leiter des Stadttheaters das kulturelle Leben Herfords maßgeblich mit. Schön war für die Programmzusammenstellung verantwortlich, mit der es ihm gelang, namhafte Schauspieler wie Inge Meisel auf die städtische Bühne zu holen. In der Folge gehörte das Theater in den 1960er und 1970er Jahren zu den bestbesuchten Gastspielhäusern der Bundesrepublik.

Nach seiner Pensionierung 1990 widmete sich Heinz Schön noch intensiver seinem Ostsee- Archiv und der publizistischen Arbeit. Er setzte seine bereits 1985 begonnene Vortragstätigkeit fort und folgte Einladungen von Vertriebenenorganisationen der Ostpreußen, Westpreußen, Danziger und Pommern, Marinekameradschaften, Museen und Schulen. Er hielt Vorträge in Wien, in St. Petersburg, Kaliningrad, in Gdynia sowie in Kanada.

Bis zu seinem Lebensende war er aktiv, zuletzt arbeitete Heinz Schön an seinem Buch „Pommern auf der Flucht. 1945“, das er zusammen mit dem Zeitgut Verlag zur Druckreife brachte und das jetzt erschienen ist.

Quelle: Zeitgut Verlag GmbH

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