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Kulturtheoretiker Mark Fisher sieht Hegemonie des Neoliberalismus gebrochen

Archivmeldung vom 09.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Occupy Wall Street: Die Demonstration am 30. September 2011
Occupy Wall Street: Die Demonstration am 30. September 2011

Foto: David Shankbone
Lizenz: CC-BY-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der britische Kulturtheoretiker Mark Fisher sieht die Hegemonie des Neoliberalismus nach den Wahlerfolgen von SYRIZA in Griechenland und der Ernennung von Jeremy Corbyn als Vorsitzenden der Labour-Partei in Großbritannien als gebrochen an. "Die Rechte ist fett und dekadent geworden und kann geschlagen werden", sagt Fisher im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".

Auch für die Linke sei es schwer, diese neue Situation zu verstehen. Schließlich sei Zeit seines Lebens - Mark Fisher ist ein Kind der 1960er Jahre - gesagt worden, die Linke sei am Ende. "Wenn etwas passierte, dann hatte die Rechte einen Masterplan, so dass sie stets gewann." Sie habe ihre Energie aus der Stimmung erhalten, dass die Geschichte auf ihrer Seite sei. "Doch dies ist passé."

Anders als in Zeiten der 1968 oder Punk-Bewegung ist für den Kenner des Pops die gegenwärtige Musik nicht mehr ein Träger dieser Aufbruchsstimmung. "Die wesentlichen Transformationen kommen heute aber nicht mehr aus der Kultur, sondern aus der Politik und der Wiederentdeckung des Sozialen", so Fisher. Den Startschuss habe die Occupy-Bewegung gegeben, und zwar nicht nur mit ihrem Slogan der 99 Prozent: "Sie gab ihren Teilnehmern ein Gefühl der Zeit wieder, in der sie weder gestresst waren noch unter Druck standen".

Dass die Innovationen in der Musik seit Anfang des Jahrtausends massiv zurückgegangen seien, liegt laut Fisher indes am Sozialabbau und an der Beschleunigung des Lebens: "Ein junger Mensch, der früher in London stundenlang Musik gehört und gemacht hätte, hat heute einfach nicht mehr die Zeit dazu. Das liegt zum einen daran, dass er jetzt die ganze Zeit im Stress ist, Geld zu verdienen. Zum anderen wird er ständig von Smartphones und Co. attackiert", erzählt Fisher.

Quelle: neues deutschland (ots)

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