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Bestsellerautor Coelho kritisiert Googles Rückkehrpläne nach China

Archivmeldung vom 01.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Paulo Coelho (2013), Archivbild
Paulo Coelho (2013), Archivbild

Foto: Thuresson
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho ("Der Alchimist", "Veronika beschließt zu sterben") hat den Internetgiganten Google für dessen Rückkehrpläne nach China scharf kritisiert. "Ganz am Anfang hatte Google noch das Mantra `Don`t be evil`. Das war ihr Verhaltensmuster, eine Art digitaler Ehrenkodex. Inzwischen entwickelt der Konzern Blockade-Mechanismen, die bestimmte Inhalte beispielsweise für China nicht zulassen - damit sie auf diese Weise doch noch Zugang zu dem riesigen chinesischen Markt bekommen", sagte Coelho der "Welt am Sonntag" und fügte hinzu, dass sich gerade Google doch vor acht Jahren noch aus Protest vor der Zensur in China dort zurückgezogen habe.

Der 71-Jährige sieht inzwischen viele Entwicklungen in der digitalen Welt sehr kritisch. "Silicon Valley war ein Ort, an dem sich Menschen versammelten, diskutierten, neue Möglichkeiten entwickelten, befreundet waren. Heute sind sie nur noch des Geldes wegen dort", sagte er der Zeitung, "es ist ja grundsätzlich nichts Verkehrtes daran, Geld verdienen zu wollen.

Nur haben sie in der Gier danach ihre Kernwerte über Bord geworfen." Coelho, der selbst 29 Millionen Fans auf Facebook hat, zeigte sich vor allem skeptisch, was die Entwicklungen der Sozialen Medien betrifft. "Die sogenannte Social Community hat sich in einen teuflischen Dämon verwandelt", sagte er der "Welt am Sonntag", "in der digitalen Welt, die du über das Smartphone oder wie auch immer in dich aufnimmst, haben sie inzwischen ein komplett artifizielles Leben um dich herum kreiert. Es ist ein künstliches Paradies." Das sei vergleichbar mit der Drogen-Kultur der 60er, meint Coelho, der in seinem neuen Roman "Hippie" jene Phase in seinem Leben beschreibt, in der er als junger Wilder in einem Bus mit anderen Hippies von Amsterdam nach Nepal fahren wollte.

"Die Hippie-Kultur starb in dem Moment, als aus der Bewegung eine Mode wurde", sagte er. "Es war austauschbar, bedeutungslos geworden. Das gleiche gilt heute für die IT-Firmen des Silicon Valley." Die Zeiten, in denen Coelho noch als Gastredner auf Digital-Konferenzen sprach, sind inzwischen vorbei. "Damals war ich Enthusiast. Inzwischen bin ich total enttäuscht", erklärte er, gab aber auch zu, dass er nicht mutig genug sei, seine Facebook- und Twitter-Accounts mit Millionen Fans und Followern zu löschen. "Aber: Ich poste schon länger nicht mehr so oft, wie ich das früher gemacht habe."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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