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Ashley Bouder: "Auf der Bühne bin ich Prinzessin, im Leben Feministin"

Archivmeldung vom 02.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ashley Bouder (2019)
Ashley Bouder (2019)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Ashley Bouder: Ballett emanzipiert" / Eigenes Werk

Die amerikanische Balletttänzerin Ashley Bouder ist die erste Solistin am renommierten New York City Ballet. Im Interview mit dem Lufthansa Magazin (August-Ausgabe) sprach die Primaballerina über ihre Zeit beim Jugendballett: "In meinen Ballettklassen war ich meist zwei, drei Jahre jünger als die anderen.

Da wird man als kleines Mädchen ziemlich herumgeschubst. Auch als ich mit 17 nach New York zum City Ballet kam und sehr schnell Hauptrollen tanzen durfte, ist mir das passiert. Wenn ich so zurückblicke, bin ich in meiner Karriere ziemlich häufig gemobbt worden. Einmal wurden mir während einer Vorstellung meine Spitzenschuhe für den zweiten Akt geklaut. Ich musste mir von einer Ensembletänzerin welche leihen. Kann man sich das vorstellen?"

Die 35-Jährige ist nicht nur eine der talentiertesten Tänzerinnen der Welt, sie kämpft auch für mehr Gleichberechtigung in ihrer Branche: "Je stärker ich über die Geschlechterfrage und Gleichberechtigung nachdachte, desto stärker sind mir all die Ungleichheiten im Ballett aufgefallen. Dabei geht es mir nicht nur um mich selbst. In meiner Karriere habe ich viel Glück gehabt, zugleich fühlte ich mich als Frau zurückgesetzt. Gerade was meine Führungsrolle in der Welt der Kunst betraf, die vor allem von Männern regiert wird. Auch deshalb habe ich das Ashley Bouder Project gegründet: Ich möchte eines Tages Direktorin einer großen, namhaften Ballettkompanie werden können und nicht von oben herab wie das kleine naive Ding geschurigelt werden, dem man einen Klaps auf die Schulter gibt und sagt: 'Liebling, das ist aber toll. Das willst du wirklich werden?' Dieser Ton, wenn man mich nicht ernst nimmt, der geht mir wirklich unter die Haut."

Bouder ist vor drei Jahren Mutter geworden. Was hat das mit ihr gemacht? "Ich poste viel über mein Leben als Mutter und als Tänzerin, und die Botschaft ist: Du kannst beides sein - eine aufmerksame Mutter, die für ihr Kind da ist, und eine Balletttänzerin auf Topniveau. Körper und Geist schaffen das, du hast nur ein kleines bisschen weniger Schlaf. Die Geburt hat mich noch entschlossener gemacht, mich für die Belange der Frauen einzusetzen. Ich möchte nicht, dass meine Tochter dieselben Erfahrungen machen muss wie ich. Sie soll ihre Ambitionen und Gefühle nicht hinten anstellen müssen, nur weil Männer es so wollen - egal, ob in der Ballettwelt oder im wirklichen Leben." Sie findet es nicht anstrengend, das Sprachrohr einer stummen Kunst zu sein: "Im Gegenteil, es gibt mir Energie. Es gibt mir einen guten Grund zu tanzen. Ich bin Feministin, aber ich liebe Tutus, Tiaras und das Glitzern - das heißt aber nicht, dass sich jemand um mich kümmern oder mir die Tür aufhalten muss. Ich verdiene mein eigenes Geld, in meiner Ehe bin ich gleichberechtigt. Auf der Bühne Prinzessin, im Leben Feministin, das schließt sich nicht aus. Ich bin eben eine moderne Prinzessin."

Quelle: Lufthansa Magazin (ots)

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