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Kooperationen zwischen Hollywood und dem Pentagon

Archivmeldung vom 24.05.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Telepolis berichtet in seiner neusten Pressemitteilung über das US-Militainment folgendes: In den letzten Jahren fällt immer mehr Licht hinter die Kulissen der Filmförderpraxis des Pentagon. Um an die begehrten Vergünstigungen zu gelangen, unterwirft sich die Filmindustrie einer regelrechten editorischen Kontrolle.

Unbequeme Inhalte wie Kriegsverbrechen auf Seiten der USA, Kritik an den Atombombenabwürfen oder Missstände innerhalb der Armee werden abgelehnt oder zensiert, schreibt Peter Bürger im Online-Magazin Telepolis unter www.telepolis.de.

Angeblich geht es um ein Höchstmaß an Authentizität. Nachweislich passiert aber jede Zeile eines Drehbuches so lange die Filmbüros der Streitkräfte, bis das erwünschte Militär-Image erzielt ist. Im Gegenzug erhalten die Filmemacher gegen geringe Nutzungsgebühren
offene Kasernentore, Panzer, Flugzeuge, Ausrüstungsgegenstände und Militärpersonal. Regisseur John Irvin über den Pentagon-geförderten Film "Hamburger Hill": "Das Militär hat uns sogar unterstützt. [...] Hätten wir diese Hilfe nicht gehabt, hätten wir mit dem geringen Budget von sechseinhalb Millionen Dollar den Film so gar nicht realisieren können."

Die Filmbüros des Pentagon sind keine neuen Erfindungen des Antiterror-Krieges. Die Symbiose zwischen US-Militär und US-Filmindustrie, die beide zu den weltweit einflussreichsten Komplexen zählen, kann auf eine hundertjährige Geschichte
zurückblicken. Vor allem im zweiten Weltkrieg läuft die Propagandamaschine für den militärischen Massenmord in den Filmpalästen zur Höchstform auf. Die Kooperation von Staat, Militär und privater Kulturindustrie findet in der Kriegsfilmproduktion zu Strukturen, die ohne Verstaatlichung funktionieren und im Grunde bis heute ihre Effektivität nicht eingebüßt haben. Selbst als Ende der 70er Jahre "kritische" Vietnamkriegsfilme gedreht werden, übt das Pentagon quasi als "Schadensbegrenzung" Einfluss aus.

Dass US-Streitkräfte an den Filmen mitgewirkt haben, wissen die wenigsten Zuschauer. In den Filmabspännen wird erst ganz am Schluss darauf hingewiesen - in einer auf Leinwandprojektion abgestimmten Schriftgröße, die nur schwer zu entziffern ist. Weder die weltweit genutzte "Internet Movie Database" noch Filmlexika bieten in Sachen Militärkooperationen Aufklärung. Selbst kritische Filmrezensenten lassen den systematischen Blick auf kriegsfreundliche Produktionsbedingungen oftmals vermissen.

"Konsumenten haben jedoch ein Anrecht auf Transparenz", meint Telepolis-Autor Peter Bürger. Zum Schutz der Verbraucher sollten seiner Meinung nach Videoprodukte bei denen Ministerien, Militär, Rüstungsindustrie oder Kriegsbedarfszulieferer mitgewirkt haben, gekennzeichnet werden. Auch Investoren bzw. Fondanleger, die keine kriegsfördernden Filmproduktionen unterstützen wollen, benötigen Aufklärungsangebote. Denn für Kulturbeiträge, deren ästhetisches Konzept dem Programm "Krieg" nicht zuarbeitet, stehen nur selten Werbemillionen zur Verfügung.


Den kompletten Artikel von Peter Bürger finden Sie im Online-Magazin
Telepolis unter: www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20113/1.html

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