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Tiktok Star "Herr Anwalt": Es gibt eine große Empörungskultur auf Social Media

Archivmeldung vom 03.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
TikTok: Keine Polit-Werbung mehr erlaubt.
TikTok: Keine Polit-Werbung mehr erlaubt.

Bild: facebook.com, TikTok

Mit 4,5 Millionen Followern ist Tim Hendrik Walter als "Herr Anwalt" einer der reichweitenstärksten Influencer auf Tiktok - aber Hetze und der öffentliche Druck zur schnellen Meinung machen dem 37-Jährigen manchmal Angst. "Ich beobachte auf Social Media eine extreme Spaltung in zwei Lager", sagte er in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Hendrik  weiter: "Ich muss extrem aufpassen, was ich sage. Viele Menschen haben den Drang, einen absichtlich missverstehen zu wollen."

Ein Interview-Projekt mit Politikern hat Walter, der hauptberuflich als Fachanwalt für Familienrecht arbeitet, nach massivem Widerstand abgebrochen. "Ich habe einmal ein Projekt gestartet, das ich im Nachhinein sehr bereue: Ich habe mit Politikern gesprochen und ihnen ganz einfache Fragen gestellt wie ,Wenn Sie noch mal Schüler sein könnten, was würden Sie anders machen?' Dazu habe ich mich mit der Fraktionsvorsitzenden der Linken, Amira Mohamed Ali, getroffen, aber auch mit Friedrich Merz. Letzteres wurde mir sehr übel ausgelegt. Ich war fortan für einen kleinen Kreis homophob und frauenfeindlich und habe so viel Druck bekommen, dass ich das Projekt abbrechen musste", berichtete Walter.

"Es gibt eine große Empörungskultur, und je nach Kontext wird man schnell in eine bestimmte Richtung geschoben", sagte der Jurist. Die Mechanismen auf Social Media seien "teilweise fürchterlich". Insbesondere werde viel zu schnell ein Urteil gefällt. Das habe auch der Fall Gil Ofarim gezeigt: Der Sänger hatte Anfang Oktober in einem Video auf Instagram geschildert, dass ihn ein Mitarbeiter eines Leipziger Hotels aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. "Mittlerweile wurde festgestellt, dass sich alles auch ganz anders zugetragen haben kann. Aber bevor überhaupt in Ruhe analysiert werden konnte, was geschehen war, haben ganze Behörden reagiert, inklusive unseres Außenministers Heiko Maas", kritisierte Walter. "Wir leben in einer ,You Need To Be First'-Welt, und manchmal macht mir der öffentliche Druck Angst."

Mit seinem Tiktok-Kanal will Walter mit dem Klischee des steifen Juristen aufräumen und geht in humorvollen Videos auf Alltagsfragen der Generation Z ein. Seine Themen reichen von der Frage, ob einem Schüler verboten werden darf, im Unterricht zu essen, bis zur Impfpflicht, bei der er sich beispielsweise mit der Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim anlegte und ihr ein verengtes Weltbild vorwarf. Was medizinisch sinnvoll sei, sei es in Summe womöglich keineswegs, wenn man einen anderen Blickwinkel einnehme.

"Ich will informieren und auf spielerische Art für eine höhere Kompetenz sorgen", sagte Walter der "NOZ". Häufig verkleidet er sich zu diesem Zweck und schlüpft in seinen Clips in verschiedene Rollen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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