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Jens Harzer bewahrte Iffland-Ring in einer Unterwäscheschublade auf

Archivmeldung vom 22.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jens Harzer (2017), Archivbild
Jens Harzer (2017), Archivbild

Foto: JCS
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspieler Jens Harzer (48) hat für den ihm 2019 verliehenen Iffland-Ring einen eigenwilligen Aufbewahrungsort gefunden: "Der Ring war lange Zeit in der Unterhosenschublade unserer Tochter, bis wir es dann doch zu doof fanden und ihn an einem anderen Ort untergebracht haben", sagte Harzer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Auch wenn mit dem testamentarisch auf Lebenszeit verliehenen Ring "der bedeutendste und würdigste Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters" ausgezeichnet wird, will Harzer seine Bedeutung nicht überhöhen: "Außer dass man in Interviews darauf angesprochen wird, spielt er im Leben wirklich keine Rolle." Nach dem Tod von Bruno Ganz im Jahr 2019 war der Iffland-Ring auf Geheiß des Schweizer Schauspielers an Jens Harzer übergeben worden, der ihn nun als erster Deutscher seit 60 Jahren trägt.

Dass der neue Träger innerhalb von drei Monaten seinen Nachfolger benennen muss, findet der 48-jährige Harzer angesichts seines Alters zwar "ziemlich abstrus und merkwürdig". Dennoch habe er den Vorgaben entsprochen, sagte er: "Wenn man den Ring bekommt, macht man dieses Spiel mit, und wer bin ich, dass ich mich gegen diese irgendwie ja auch besondere Tradition stelle?" Er habe allerdings das Recht, den von ihm notierten Namen im Laufe der Zeit zu ändern: "So kann ich es irgendwie lebendig halten, wenn ich will."

Die Corona-Krise habe ihn weniger hart getroffen als viele Schauspielkollegen, berichtete Harzer weiter: "Ich habe Kinder, die jetzt zu Hause sind und Homeschooling machen, das hat natürlich den Alltag verändert. Aber ganz deutlich gesagt - dadurch, dass ich mit dem Thalia Theater in Hamburg und dem Schauspielhaus in Bochum vertraglich verbunden bin, habe ich nicht die existenziellen Sorgen, die sehr viele freischaffende Kollegen haben. Somit bin ich natürlich in einer vergleichsweise bequemen Situation. Da verbietet sich jedes Klagen."

Allerdings sieht der 48-Jährige die Gefahr, dass Länder und Kommunen nach der Corona-Krise der Versuchung erliegen, an den Theatern zu sparen: "Ich finde, die Aufgabe der Theater-Direktoren ist es nun, mit den Kulturpolitikern alles dafür zu tun, dass das nicht passiert, und den Politikern genau auf die Finger zu schauen. Alle sollten dafür sorgen, dass der Stand der Zuwendungen genau der gleiche ist wie vor diesem Einschnitt. Das gilt natürlich auch für die freie Szene. Aber dafür müssen die Theater auch genauso selbstbewusst sein wie das Hallenbad, das jetzt ja auch vorübergehend geschlossen wird. Im Gegenzug sollten das Theater und das Schwimmbad auch so gut sein wie davor, wenn nicht sogar besser."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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