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Verpasst: Wels könnte heute ein Mini-Hollywood sein

Archivmeldung vom 05.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bildmontage WB: Guggenbichler; Stadt Wels;  / Eigenes Werk
Bild: Bildmontage WB: Guggenbichler; Stadt Wels; / Eigenes Werk

In seiner 800jährigen Stadtgeschichte hat Wels zweifellos viele Chancen genutzt, aber auch viele liegengelassen. Darüber zu räsonieren, was wäre gewesen wenn… ist müßig, aber reizvoll. Wels ist zwar eine bedeutende Messestadt geworden, könnte heute aber auch ein bedeutender Filmproduktionsort sein. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "

Kassenschlager aus Wels

„Diese Chance habt ihr leider verpasst“, sagte mir der bekannte Filmregisseur Franz Antel kurz vor seinem Tod. Derselben Meinung war auch der bekannte Komiker Gunther Phillip, der zwischen 1955 und 1960 oft in Wels vor der Kamera stand und mit ihm weitere bekannte Filmstars jener goldenen „Hollywels“-Jahre.

Weil in Deutschland wegen des Zweiten Weltkriegs noch viele Gebäude zerstört waren, wichen die überwiegend deutschen Produzenten der Musik-. Klamauk- und Heimatfilme in der Wirtschaftswunderzeit nach Wels aus, wo sie ideale Bedingungen für ihre Arbeit hatten und in den intakten Messehallen des Welser Volksgartens etliche Kassenschlager produzierten: „Oh – diese ‚lieben‘ Verwandten“, „Vater macht Karriere“, „Almenrausch und Edelweiß“, „Ja, ja, die Liebe in Tirol“, „Mikosch, der Schrecken der Kompanie“, „Skandal in Ischl“ und andere mehr.

„Das ist kaum zu glauben“, wundert sich die aus der bayrischen TV-Serie „Dahoam is dahoam“ bekannte Schauspielerin Kathi Lux, die sich für die großen Jahre von „Hollywels“ interessierte und der ich das alte Filmatelier im Volksgarten zeigte. Dort, in der heutigen „Weinkosthalle“, wurde im Herbst 1960 auch das „Weiße Rössl am Wolfgangsee“ mit Waltraud Haas, Peter Alexander und Gunther Philipp gedreht. Diese Halle war in jenen Jahren das Hauptaufnahmestudio der Filmleute, wo sie auch den Marktplatz von St. Wolfgang detailgetreu nachbauten, um vom Wetter unabhängig zu sein.

Großes Interesse

„Es wäre schade gewesen, diese Halle nicht zu nutzen“, betonte Walter Tjaden von der „Sascha-Film“, und versicherte: „Wenn sich die Stadt stärker für unsere Arbeit begeisterte, könnten wir noch sehr viel mehr Filmarbeiten nach Wels bringen…“ Denn auch für etwaige Außenaufnahmen hatten die Filmleute die herrlichsten Landschaften vor der Tür, wie beispielsweise die schöne Berglandschaft von Hinterstoder oder das seenreiche Salzkammergut.

Kamen die Filmleute nicht schnell genug dorthin, weil die Zeit wieder einmal drängte, wurde kurzerhand der Welser Volksgarten zum Kurpark von Bad Ischl, wie im Film „Skandal in Ischl“ zu sehen ist. Auch das deutsche Fernsehen zeige Interesse, künftige Fernsehproduktionen in Wels zu produzieren, freute sich der damalige Welser Messedirektor Karl Hellmich. „Im Welser Volksgarten hätte ein kleines Babelsberg entstehen können“, sinnierte Franz Antel in Anspielung an die großen Berliner Filmstudios.

Es hätte ja alles durchaus etwas kleiner sein können, aber wenn es geklappt hätte, „wäre es eine gute Geschichte“, glaubt der Welser Stadtmarketingchef Peter Jungreithmair. Aber damals habe man wohl mehr den Ausbau der Messe vorangetrieben, zumal es mit der Filmproduktion wegen des aufkommenden Fernsehens in den 1960er-Jahren abwärts zu gehen begann.

„Aber man hätte die TV-Produktionen in Wels forcieren können“, sagte Gunther Phillip anlässlich eines Wels-Besuchs im Jahr 1998 im Welser Café Greif. Denn als es Jahre später mit dem Filmgeschäft wieder aufwärts zu gehen begann, „hätte man schon einen Fuß in der Tür gehabt.“

Keine Weitsicht?

Peter Jungreithmair verweist auf die TV-Serie „SOKO Donau“, für die „auch wir den Hut in den Ring geworfen haben“, wie er erklärt, „sind aber leider nicht zum Zug gekommen.“ Wir hätten dabei nämlich mitfinanzieren müssen, so einige Hunderttausend Euro. In den 1950er-Jahren haben die Filmleute für die Hallenbenutzung in Wels noch bezahlt.

Es hätte damals Gemeindepolitiker gebraucht, die sich für einen Filmproduktionsstandort Wels eingesetzt hätten, sagt der Wels-Touristiker Helmut Platzer und der Ex-Hotelier Edmund Hauser ist überzeugt: „Da hat Wels was verpasst. Damals hätten wir die Schienen nicht nur für eine Messe-, sondern auch für eine Filmstadt Wels legen können.“

Quelle: Wochenblick

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