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Armin Wolf (ORF): "Unabhängige Zeitungen werden durch den Entzug von öffentlichen Inseraten bestraft"

Archivmeldung vom 03.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Von Links: Ernst Dieter Rossmann, Armin Wolf und Annegret Kramp-Karrenbauer (2018)
Von Links: Ernst Dieter Rossmann, Armin Wolf und Annegret Kramp-Karrenbauer (2018)

Foto: 9EkieraM1
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ORF-Nachrichtenmoderator Armin Wolf attestiert populistischen Parteien ein Problem mit Qualitätsmedien. "Der Grundkonflikt lautet, dass sich seriöser Journalismus differenziert mit Argumenten an die Diskursfähigkeit seines Publikums wendet, während populistische Politik qua Definition auf Vereinfachung setzt und sich eher an die Emotionen und Ressentiments ihrer Wähler wendet. [...] Populistische Parteien sehen traditionelle Medien als Teil des Systems und als Teil der Elite, die sie ja bekämpfen wollen", sagte Wolf im phoenix-Interview.

Laut Wolf sind die regierungsnahen Boulevardmedien in Österreich extrem stark, während ein paar Qualitätszeitungen kritisch berichten. "Was man jetzt sieht, ist, dass die Regierung versucht, kritische Zeitungen durch den Entzug von öffentlichen Inseraten zu bestrafen. Das gab es so in diesem Ausmaß noch nicht", stellte Wolf fest. Die FPÖ habe ein eigenes kleines Medienimperium aufgebaut und sei online und in den sozialen Medien sowie mit eigenen Publikationen sehr aktiv. "Diese werden nun von FPÖ-geführten Ministerien mit öffentlichen Inseraten gefüttert und finanziert, während gleichzeitig unabhängige kritische Zeitungen durch Inserate-Entzug bestraft werden", so Wolf weiter.

Auch politische Parteien hätten ihre Kommunikation professionalisiert. So habe allein das österreichische Innenministerium 51 Mitarbeiter in der Kommunikationsabteilung, während die größte innenpolitische Redaktion in Österreich nur etwa 15 Redakteure beschäftige. Wolf: "Das heißt, die Politik rüstet zunehmend kommunikativ auf, während Redaktionen leider aufgrund ihrer ökonomischen Krise immer weiter abrüsten müssen. Das halte ich für den größten Trend in Westeuropa."

Der österreichische Nachrichtenmoderator Armin Wolf hatte am 23. April 2019 in seiner Sendung "ZIB2" den FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky zu Gast. Im Gespräch mit Vilimsky stellte Wolf ein Plakat der FPÖ-Jugend einem Bild aus der antisemitischen NS-Zeitung "Der Stürmer" gegenüber und bat um einen Kommentar. Vilimsky forderte daraufhin den ORF auf, Wolf zu kündigen.

Quelle: PHOENIX (ots)

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